Tausende Stellen bei Jaguar Land Rover bedroht

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Von su mit Reuters
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Bis zu 5.000 britische Arbeitsplätze - von 44.000 - sollen nach Berichten im Rahmen eines Sparplans in Höhe von 2,8 Milliarden Euro gestrichen werden

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Nach Berichten über den Verlust von tausenden Stellen wartet die Belegschaft von Jaguar Land Rover (JLR) gespannt auf angekündigte Ansagen der Geschäftsleitung. Der Luxushersteller des indischen Mischkonzerns Tata beschäftigt in Großbritannien 44.000 Mitarbeiter an Standorten in Halewood (Merseyside) und Solihull, Castle Bromwich und Wolverhampton (West Midlands). Bis zu 5.000 Arbeitsplätze sollen nach Berichten („manager magazin“) im Rahmen eines Sparplans in Höhe von 2,8 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Pfund) gestrichen werden.

David Bailey, Aston Business School:

"Das Unternehmen hat drei große Erschütterungen zu verkraften. In China sinken die Umsätze. Die zweite ist die große Abkehr vom Diesel, in ganz Europa, in Großbritannien, in Frankreich und Deutschland. Mehr als 80% der Autos, die sie in Europa verkaufen, sind Dieselfahrzeuge. Und der letzte Schock heißt „Brexit“. Schon jetzt bremst die "Brexit"-Unsicherheit das Wirtschaftswachstum in Großbritannien und damit auch die Autokäufe. Das ist sicherlich ein Faktor, nicht der größte, aber ein Problem."

JLR hat im dritten Quartal 2018 knapp 100 Millionen Euro Verlust (90 Millionen Pfund) eingefahren, die weltweiten Verkäufe waren im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent gefallen. Der Autohersteller hat bereits einen Einstellungsstopp verfügt, Dienstreisen eingeschränkt und überprüft den Einsatz von Leiharbeitskräften.

Der US-Autoriese General Motors hatte vor wenigen Wochen angekündigt, in Nordamerika mehrere Werke schließen zu wollen. Bis zu 15.000 Stellen könnten bei GM gestrichen werden. Konkurrent Ford hat ein milliardenschweres Sparprogramm angekündigt, in Europa sollen tausende Stellen wegfallen. Audi lieferte im vergangenen Jahr 3,5 Prozent weniger Fahrzeuge aus als 2017, der VW-Verkauf stagnierte (plus 0,2 Prozent ausgelieferte Fahrzeuge). Der Ausreißer, vor allem wegen seines boomenden China-Geschäfts (+ 12 Prozent Absatz): Porsche mit vier Prozent mehr ausgelieferten Fahrzeugen.

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