Brasilien soll endlich energisch gegen die Brände vorgehen.
Die EU drängt Brasilien, endlich gegen die Brände im Amazonas-Regenwald vorzugehen. Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, das jüngst ausgehandelte Mercosur-Freihandelsabkommen zwischen der EU und vier südamerikanischen Staaten - darunter Brasilien - abzulehnen, sollte das Land nicht energisch handeln. "Unser Haus brennt," schrieb Macron auf Twitter.
Macron will das Thema beim G7-Gipfel als Priorität auf den Tisch bringen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro verbat sich Ratschläge aus dem Ausland und sprach von einer kolonialistischen Denkweise. Er sei jedoch weiter für Dialog offen.
Umweltschützer werfen Bolsonaro vor, ein politisches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen.
Der Staatschef hat immer wieder klar gemacht, dass er die Amazonasregion vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial sieht.
Finnland, das Anfang Juli den EU-Ratsvorsitz übernommen hat, schlug vor, über die Aussetzung von Fleischimporten aus Brasilien nachzudenken.
Der Sprecher der deutschen Regierung, Steffen Seibert, sagte: "Das Ausmaß der Brände im Amazonas-Gebiet ist erschreckend und bedrohlich und nicht nur für Brasilien, sondern für die ganze Welt, weil der Amazonas-Regenwald in unserem globalen Klimasystem und für unsere globale Artenvielfalt von so herausragender Bedeutung ist, weil es nicht übertrieben ist, ihn die grüne Lunge der Welt zu nennen."
Angesichts der sich immer weiter ausbreitenden Brände und des internationalen Drucks sagte Bolsonaro nun, Soldaten könnten bei der Brandbekämpfung helfen. Zudem wurden zusätzliche Feuerwehrleute in die betroffenen Bundesstaaten verlegt.