Gauguins Porträts in der Londoner National Gallery

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Die National Gallery in London zeigt die erste Ausstellung, die ausschließlich den Porträtarbeiten von Paul Gauguin gewidmet ist.

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Die National Gallery in London zeigt die erste Ausstellung, die ausschließlich den Porträtarbeiten von Paul Gauguin gewidmet ist.

In Zeiten von #MeToo werden die Gemälde des französischen, post-impressionistischen Künstlers von nackten, einheimischen Frauen auf Tahiti und seine Beziehung zu Minderjährigen kritisch gesehen.

Seine 72-jährige Urenkelin Mette Gauguin verteidigt ihn: "Es war immer ein Teil von Gauguin selbst in seiner Portraitmalerei, es waren keine Bilder, die sich ausschließlich um andere Menschen drehten. Sie waren immer so, wie er sie sah. Ich denke, Gauguin stellte in seinen Porträts eine Verbindung zum Innenleben zur Person her. Ich finde, das kann man sehen, wenn man sich seine kritisierten Porträts von unbekleideten Frauen ansieht - sie sind nie nur nackte Frauen, sie haben ein Leben. Man kann sehen, wie sie denken."

Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist das Werk des Künstlers auf der pazifischen Insel Tahiti in Französisch-Polynesien. Ein Gemälde, das immer wieder zu Kontroversen führte, zeigt seine tahitianische Frau Teha'amana bei seinem ersten Besuch 1891-1893.

Gauguin war damals 40 Jahre alt, Teha'amana soll 14 Jahre alt gewesen sein.

Mette Gauguin dazu: "Aber im Kontext der Zeit war 14 das Alter, in dem die meisten Frauen in Polynesien geheiratet haben. Tatsächlich standen sie im Abseits, wenn sie bis dahin nicht mit jemandem zusammen waren. Es war also völlig normal. Und auch diese Kritik am Machtmissbrauch - älterer Mann junge Frau. Ein Europäer wurde im Grunde als ein Gewinn betrachtet. Es war viel aufregender, mit jemandem zusammenzuleben, der Künstler war, als die Frau eines Fischers oder Bauern zu sein. Den ganzen Tag damit zuzubringen Netze zu flicken oder zu feiern und französischen Brandy zu trinken. Ich meine, was wäre Ihnen lieber?"

Die Ausstellung mit rund fünfzig Werken umfasst Gemälde, Arbeiten auf Papier und dreidimensionale Objekte aus verschiedenen Materialen aus öffentlichen und privaten Sammlungen weltweit.

"Gauguin Portraits" ist noch bis Ende Januar in der Londoner National Gallery zu sehen.

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