Ukraine: Neue Truppenentflechtung, neue Proteste

Ukraine: Neue Truppenentflechtung, neue Proteste
Von su mit dpa
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In der Ostukraine haben die Konfliktparteien - Armee und prorussische Separatisten - im Luhansker Gebiet mit einem weiteren Truppenabzug begonnen, neue Proteste dagegen auch

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In der Ostukraine haben die Konfliktparteien im Luhansker Gebiet mit einem weiteren Truppenabzug begonnen – neue Proteste dagegen auch. Bei dem Ort Solote an der Frontlinie erklärten sich Armee und prorussische Separatisten bereit, ihre Truppen etwa einen Kilometer von der Frontlinie zurückzuziehen Die Stadt liegt seit Mitte 2014 an der umkämpften Grenze zum von Separatisten besetzten Gebiet (Volksrepublik Lugansk) der Ostukraine.

Bereits im Juni waren die Truppen beider Seiten in der Ortschaft Stanyzja Luhanska auf Abstand gegangen – die Truppen-Entflechtung gilt als Voraussetzung eines Friedens-Gipfels im sogenannten Normandie-Format (Russland, Deutschland, Frankreich und die Ukraine).

Martin Sajdik, Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE):

"Beide Seiten haben mit ihrem Rückzug einen großen Schritt nach vorne gemacht".

Grün: Ukrainisches Hoheitsgebiet, hellgrün: bis vor kurzem im Kriegszustand, rot: Unter russischer Verwaltung © Wikipedia

FÜNF JAHRE KÄMPFE, 13.000 TOTE

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war aus dem Anlass nach Solote gefahren.

Nationalisten hatten dort gedroht, im Falle eines Abzugs die Positionen der Armee mit bewaffneten Freiwilligen zu besetzen. Bei einigen Aktivisten ist der Widerstand gegen den Truppenabzug groß, weil sie befürchten, dass die seit mehr als fünf Jahren andauernden Kämpfe umsonst gewesen sein könnten. Ukrainische Nationalisten wollen auch verhindern, dass der umkämpfte Donbass einen Sonderstatus erhält.

Ruslan Andriyko, Rückzugsgegner in Kiew:

"Wir betrachten dies als Verrat an den nationalen Interessen der Ukraine und als einen ersten Schritt zur Definition des Konflikts als interner Bürgerkrieg. Das würde Russland etwas von der Verantwortung nehmen für den russisch-ukrainischen Krieg, für seine Intervention, für die Besetzung, die Annexion der Krim".

"NORMANDIE"-GIPFEL

Bereits im Juni waren die Truppen beider Seiten in der Ortschaft Stanyzja Luhanska auf Abstand gegangen – die Truppen-Entflechtung gilt als Voraussetzung eines Friedens-Gipfels im sogenannten Normandie-Format (mit Russland, Deutschland, Frankreich und der Ukraine).

In dem seit 2014 währenden Konflikt starben nach UN-Schätzungen rund 13.000 Menschen.

su mit dpa

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