Das tägliche Verkehrschaos in Brüssel

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Von Stefan Grobe
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Das tägliche Verkehrschaos in Brüssel. Belgiens Hauptstadt will Autokultur beenden

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Rush hour in Brüssel. Jeder will schnell nach Hause. Es ist ein Kampf zwischen Auto und Fahrrad.

- Autofahren in Brüssel sei kompliziert. Man brauche viel Zeit, denn man wisse nie, wann man ankomme.

- Immer Staus!!!

Auf derselben Straße bereiten sich etwa hundert Radfahrer auf eine Portestfahrt durch die Stadt vor.

Zu tun das einmal im Monat, um die Herausforderungen im Straßenverkehr zu verdeutlichen.

- Es sei ein regelrechtes Abenteuer, voller Anspannung.

- Gefährlich. Sie habe vor sechs Monaten einen Unfall gehabt mit schweren Verletzungen.

- Der Verkehr in Brüssel sei ein Dschungel. Ständig müsse man auf der Hut sein, überall lauerten Gefahren. Die Autofahrer nähmen keine Rücksicht.

Anders als Antwerpen und Gent ist Brüssel kein schöner Ort für Radfahrer - aber auch nicht für Autofahrer und Fußgänger.

Jeden Tag fahren etwa 100.000 Dienst- und Firmenwagen in die Stadt hinein und wieder hinaus.

Die Luftverschmutzung überschreitet damit europäische Richtwerte.

Doch die Stadt hat einen Plan.

Bis 2030 sollen Diesel-Autos und bis 2035 Benzin-Autos verboten werden.

Der Plan ist eine Idee von Elke van den Brandt – der energischen Brüsseler Verkehrsdezernentin, die auf ein Ende der Autokultur in ihrer Stadt hofft.

Autos seien zu lange das wichtigste Verkehrsmittel in Brüssel gewesen, meint sie.

Im Visier sind nun die Firmenwagen.

Man wolle das System ändern, denn Menschen zu bezahlen, indem man ihnen ein Auto gibt, sei kein Fortschritt.

Doch für die Dezernentin ist das einfach. Sie lebt in der Nähe ihres Büros und kann zu Fuß gehen oder das Fahrrad oder den Bus benutzen.

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Für Tausende Pendler dagegen ist das Nein zum Auto einfach keine seriöse Option.

Wenn Belgien bis 2030 die EU-Kilmaziele erreichen will, muss das Land die Zahl der Autos radikal reduzieren, warnen Experten.

Doch solange das Angebot von Bus und Bahn nicht radikal verbessert werden und als Alternative zu steuergünstigen Firmenwagen gelten kann, solange wird der Kampf zwischen Auto und Fahrrad andauern - und sich sogar verschärfen.

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