Ein neues Gesetz erleichtert für verfolgte Minderheiten aus benachbarten Ländern die Beantragung der indischen Staatsbürgerschaft - nicht aber für muslimische Einwanderer. Das treibt tausende Menschen in Indien auf die Straße. Bislang starben bei den Protesten 20 Menschen.
In Nordindien sind junge Frauen am Samstagmittag auf die Straße gegangen. Sie kämpfen für die Bürgerrechte in Indien. Damit schlossen sie sich einem tagelangen, landesweiten Protest gegen ein neues Gesetz an.
Die Novelle erleichtert für verfolgte Minderheiten aus drei benachbarten Ländern die Beantragung der indischen Staatsbürgerschaft - nicht aber für muslimische Einwanderer. Als Reaktion auf die heftigen Proteste hatten die Behörden im Bundesstaat Assam das Internet zehn Tage lang abgeschaltet.
Todesopfer am Freitag
Vor allem im Bundesstaat Uttar Pradesh und um die Hauptstadt Neu Dehli war es am Freitag zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Bei Demonstrationen im mit 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens starben elf Menschen. Seit dem 11. Dezember, dem Tag der Gesetzesverabschiedung sind insgesamt 20 Demonstranten ums Leben gekommen.