Indien: Proteste gegen Staatsbürgerschaftsgesetz halten an

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In Indien haben erneut Zehntausende gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz protestiert.

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In Indien haben sich die Proteste gegen das neue Einwanderungsgesetz verschärft. In der Hauptstand Neu Delhi demonstrierten am Montag erneut Tausende Menschen, vor allem Studierende.

An einer Universität in Lucknow im Bundestaat Uttar Pradesh gab es Proteste aus Solidarität mit den Studierenden der islamischen Jamia-Millia-Universität in Neu-Delhi. Die Polizei war dort am Sonntagabend mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstrierenden vorgegangen. Einige steckten Busse in Brand und warfen laut Polizei mit Steinen. Den studentischen Anführern zufolge handelte es sich dabei nicht um Studenten.

Premierminister Narendra Modi rief über Twitter zu Frieden, Einheit und Brüderlichkeit auf. Kein Inder habe wegen des Gesetzes etwas zu befürchten. Es schütze dienigen, die seit Jahren im Ausland verfolgt würden. Das Gesetz war am Mittwoch verabschiedet worden. 

Die Regelung erleichtert nicht-muslimischen MigrantInnen aus umliegenden Ländern die Einbürgerung - MuslimInnen fühlen sich benachteiligt.

"Indien ist auf der Trennung von Staat und Kirche aufgebaut", so der Demonstrant Shree Kumar. "Das Gesetz verstößt gegen indische Grundfeste. Deswegen verlangen wir, dass es zurückgezogen wird."

"Es geht nicht nur um Muslime", so der Demonstrant Mohammad Naim. "Die Regierung spielt mit den Gesetzen des Landes, mit der Geschichte. Es ist unsere Pflicht, dagegen zu protestieren."

Vor allem in Assam an der Grenze zu Bangladesch wurde protestiert. Dort befürchten viele einen Zustrom von EinwanderInnen. Polizeiangaben zufolge erschossen PolizistInnen in der Hauptstadt Guwahati fünf Demonstrierende. Hunderte Menschen seien verhaftet worden.

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