Einbürgerungsgesetz: Lage in Indien eskaliert

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Copyright AP Photo/Rajesh Kumar Singh
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Von Euronews
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Die muslimische Minderheit in Indien protestiert gegen ein in ihren Augen diskriminierendes Gesetz.

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Nach den schlimmsten Zusammenstößen seit Jahrzehnten in der indischen Hauptstadt Neu Dehli hat die Regierung die Menschen zur Ruhe aufgerufen. Premierminister Narendra Modi kündigte größere Sicherheitsmaßnahmen in besonders betroffenen Vierteln an. Seit Wochen gehen Zehntausende in Indien gegen ein umstrittenes Gesetz auf die Straße.

Brennende Moscheen

Zum Wochenbeginn eskalierte die Lage: Verschiedene Gruppen gingen mit Steinen und Stöcken aufeinander los. Moscheen, Läden und Autos wurden in Brand gesteckt. Mindestens 20 Menschen wurden getötet, fast zehn Mal soviele wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Entzündet hatten sich die Proteste am umstrittenen Einbürgerungsgesetz des hindunationalistischen Premierministers. Kritikern zufolge diskriminiert es gezielt Muslime.

Muslimische Minderheit in Indien

Diese bilden Indiens größte religiöse Minderheit, sie machen rund 14 Prozent der indischen Bevölkerung aus. Rund 80 Prozent sind Hindus.

Das kontroverse Gesetz erleichtert vielen illegal eingereisten Migranten aus drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern die Einbürgerung - sofern sie keine Muslime sind.

Als US-Präsident Donald Trump zu einem Staatsbesuch in Indien war, hat er eigenen Angaben zufolge das Thema angesprochen. Modi habe ihm versichert, dass es in Indien Religionsfreiheit gebe.

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