Angst nach Chemie-Explosion: Todbringende Metallplatte (800 Kilo) fliegt 5 km weit

Angst nach Chemie-Explosion: Todbringende Metallplatte (800 Kilo) fliegt 5 km weit
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Von su mit dpa
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Nach einer Explosion in einem spanischen Chemiepark mit zwei Toten bleibt bei vielen Nachbarn die Angst: Eines Opfer starb, als sein Haus von der 800 Kilogramm schweren Platte getroffen wurde - so viel wiegt ein Kleinwagen

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Nach einer Explosion in einem spanischen Chemiepark bei Tarragona mit drei Toten bleibt bei vielen Nachbarn die Angst: Bei dem Unglück war eine schwere Metallplatte kilometerweit durch die Luft geschleudert worden. Eines der Opfer sei gestorben, als sein Haus von der 800 Kilogramm schweren Platte getroffen worden sei, so die Feuerwehr der Region Katalonien – so viel wiegt ein Kleinwagen. Das Dach seiner Wohnung im zweiten Stock sei eingestürzt.

Augenzeugen sprachen von einer «beängstigenden Feuerkugel» in Torreforta, einem Vorort der 800.000-Einwohner-Stadt Tarragona im Nordosten des Landes.

© Euronews

Im Südwesten der Stadt reihen sich verschiedene Industriewerke der Petrochemie aneinander. IQOXE (Industrias Químicas del Óxido de Etileno) - hier passierte die Explosion - Shell, Dow Chemical, CEPSA (Compañía Española de Petróleos), BASF, Dow Chemical, Repsol YPF und andere Konzerne haben dort ihre Raffinerien und Niederlassungen. Covestro betreibt eine Fabrik zur Herstellung von Diphenylmethandiisocyanaten. 5.000 Arbeitsplätze hängen direkt und 23.000 indirekt von der Petrochemie ab.

Rund um diesen Ort leben 300.000 Menschen.

© AP
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Ángel Juárez, ein Nachbarschaftsaktivist (Mare Terra Fundación Mediterrània):

"Wenn in Torreforta, fünf Kilometer von der Firma entfernt, ein Projektil einschlägt, stellen Sie sich vor, was in anderen Fällen passieren könnte, bei einer schwereren Explosion. Wir leben in der Tat in der Nähe eines Pulverfasses. Das Problem ist, dass es eine Menge Angst vor Transparenz gibt und Angstmacherei, dass die Leute in Panik geraten könnten. Welch ein Irrtum: Panik entsteht, wenn es keine richtigen Informationen gibt oder wenn es an Glaubwürdigkeit mangelt."

Das sei nicht der erste Unfall in diesem Komplex. Neben dem Ausfall des Warnsystems berge auch der Betrieb der petrochemischen Unternehmen selbst Risiken - Verlängerung der Schichten zum Beispiel oder eine mangelnde Spezialisierung von Subunternehmern.

© AP

Bei der Explosion wurden nach Angaben der Regionalregierung zudem mehrere Menschen verletzt,
vorwiegend Mitarbeiter der betroffenen Firma, auch ein Bewohner des Hauses in Torreforta sei verletzt worden.

su mit dpa

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