In Ischgl sollen Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Der Skiort in Tirol gilt als eines der Epizentren für die Ausbreitung des Virus in Europa.
Medizinische Universität Innsbruck will testen
Der österreichische Skiort Ischgl gilt als Epizentrum der Corona-Epidemie in Europa. Hunderte Urlauber infizierten sich hier und nahmen das Virus dann mit in ihre Heimatländer.
Jetzt will die medizinische Universität Innsbruck in dem inzwischen abgeriegelten Ort Coronatests durchführen. Freiwillige können untersuchen lassen, ob sich bei ihnen Antikörper finden.
Dorothee von Laer, Virologin der Uni, erklärt: "Diese Antikörper schützen, so nimmt man an, vor einer erneuten Infektion. Das ist natürlich, wenn man die Wirtschaft beleben will, eine enorm wichtige Geschichte. Aber akut ist noch viel wichtiger, dass wir schauen, ob die Personen, die an Patienten arbeiten, immun sind oder nicht."
Die Universität hat eigenen Angaben zufolge gut 2000 Tests-Kits, 300 sollen ab kommender Woche in Ischgl eingesetzt werden. Die Experten erhoffen sich so, Erkenntnisse zu tatsächlichen Infektionszahlen, zu möglicher Immunisierung und der Todesrate samt Dunkelziffer zu erhalten.
Ermittlungen und Kritik
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Ischgl ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Ein positiver Test soll Ende Februar den Behörden nicht gemeldet worden sein, heißt es.
Das Land Tirol wiederum steht in der Kritik, weil es den Skibetrieb nicht schnell genug eingestellt haben soll. Inzwischen stehen alle Orte in dem Bundesland unter Quarantäne.