"Politiker brauchen die Ideen von Künstlern"

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Copyright Martin Meissner/AP
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Von Isabel Marques da Silva
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Die EU will mehr Geld für die Kultur ausgeben. Doch für einige Kulturschaffende ist das nicht genug. Sie sehen sich vor allem an Antreiber von Innovation

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Künstler kommen zurück auf die Bühnen - wie Salvador Sobral, dessen Show von der Coronavirus-Quarantäne unterbrochen wurde.

Jetzt ist er in Portugal, Spanien und Italien wieder auf Tournee.

Der portugiesische Musiker ist einer von 45 Künstlern, die die Europäische Union aufgefordert haben, mehr in die Kultur und in die gesellschaftliche Vielfalt zu investieren.

In dem vom EU-Gipfel beschlossenen langfristigen Haushalt sind für das Program "Kreatives Europa" 1,6 Milliarden Euro vorgesehen, etwas mehr als der Vorschlag der Kommission von 1,5 Milliarden.

Einer der Unterzeichner, der künstlerische Direktor des Bozar-Museums in Brüssel, regt an, auch andere EU-Mittel zur Kultur zu leiten, um die Innovation zu stärken.

Er denke, dass die Zukunft des gemeinsamen Haushalts in den kommenden Jahren sehr viel mehr in den Händen von Künstlern liege, so Paul Dujardin.

Die Politiker sollte mehr den Künstlern zuhören, da sie deren Ideen bräuchten.

Denn ohne kreative Ideen gebe es keine Innovation.

Die jüngste Initiative des Bozar-Museums war "ART RECONNECTS BELGIUM", die in drei Städten Mauerbilder schuf, um die Vielfalt Belgiens zu zeigen.

Dujardin will dieses Engagement auch international voranbringen.

Es gehe darum, dass dieses einmalige Europa sich auch kulturell gegenüber anderen regionalen Mächten wie den USA, Asien und China behaupte.

Und hier seien in erster Linie Künstler gefragt. Sie könnten Anreize für Investitionen schaffen und eine langfristige Vision der Zusammenarbeit entwickeln.

Auch junge Menschen haben Visionen, die aber gefördert werden müssen, etwa durch das Bildungsprogramm ErasmusPlus, einem der erfolgreichsten in der EU und weltweit.

Die Kommission hatte dafür 24 Milliarden Euro vorgeschlagen, doch der EU-Gipfel kürzte es auf 21 Milliarden.

Das Europäische Parlament ist gegen diese Kürzungen und will im September einen Versuch starten, ErasmusPlus eine größere Rolle im Umweltpakt spielen zu lassen.

Der Gipfel habe Projekte der Grünen Mobilität nicht gerade ermuntert, so die französische EU-Abgeordnete Laurence Farreng.

Der billigste und schnellste Weg sei aber nicht immer der umweltverträglichste.

Deshalb müsse sich mehr auf den Schienenverkehr und andere Transportformen konzentriert werden.

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Deswegen müssten auch Optionen finanziert werden, die mehr kosteteten, die aber klimafreundlicher seien.

Der Kulturauschuss will an ErasmusPlus und andere Programme das Umwelt-Label vergeben.

Journalist • Stefan Grobe

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