Europas Reisebranche kämpft ums Überleben

Ein meschenleerer Strand - Traum von Touristen, Alptraum für die Branche
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Von Stefan Grobe
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Die Pandemie hat den Tourismus ins Ungewisse gestürzt. Ein Viertel aller Arbeitsplätze in der Branche gingen bereits verloren. Wie die Wintersaison wird, steht in den Sternen. Die EU stemmt sich gegen eine Katastrophe.

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Der Tourismus in der EU ist am Scheideweg.

Die Pandemie hat die Branche ins Ungewisse gestürzt. Wie die Reiseindustrie damit fertig wird und ob und wie sie die kommende Saison überlebt, das steht in den Sternen.

Die Branche macht etwa zehn Prozent der europäischen Wirtschaft aus.

Rund 2,4 Millionen Unternehmen leben in der EU vom Tourismus, 90 Prozent davon sind mittelständische Betriebe.

Und von den etwa 23 Millionen Arbeitplätzen im Tourismus gingen mehr als ein Viertel während der Pandemie verloren.

Was soll die EU also dagegen tun?

Es sei nun wichtig, das Geld aus dem Corona-Rettungsfonds so schnell wie möglich an die Betroffenen auszuschütten, vor allem an den Tourismus-Sektor, denn dieser habe mehr als andere Wirtschaftszweige gelitten, meint die portugiesische Abgeordnete Cláudia Monteiro de Aguiar.

Mindestens zwei weitere Jahre werde es dauern, ehe die Reiseindustrie wieder auf Vor-Corona-Niveaus komme.

Auch für Luftfahrt- und Bahnunternehmen war die diesjährige Sommerurlaubszeit katastrophal.

Die Reisebeschränkungen infolge der Pandemie ließen die Geschäfte praktisch zum Stillstand kommen.

Vorige Woche schlug die EU-Kommission ein koordiniertes Vorgehen bei Reisebeschränkungen und Grenzübertritten vor - ein Schritt, den die Branche begrüßte.

Es sei wirklich wichtig, dass die EU-Kommission eine Art Kontrolle darüber ausübe, wie die Regierungen Beschränkungen aussprächen, so Tom Jenkins, Präsident des Europäischen Tourismusverbandes.

Der Vorschlag einer besseren Koordinierung sei die richtige Antwort, denn derzeit handele jedes Land nach Gutdünken.

Weder gebe es Beständigkeit noch Einheitlichkeit oder Logik, es sei alles ein wahres Chaos.

Viele sehen in der Pandemie die Chance, den Tourismus künftig grüner und nachhaltiger zu machen, ein Modell für die Zukunft.

Bei dieser Art von klimapolitischem Handeln könnten vor allem das Europäische Parlament und die EU insgesamt eine wichtige Rolle spiele, meint dieser irische Abgeordnete.

Die Menschen müssten davon überzeugt werden, weniger kurzfristige Trips zu machen und stattdessen eine längere Zeit in einer bestimmten Region zu verbringen und dafür, wenn möglich, lieber eine Zugfahrt zu machen.

Damit werde die lokale Wirtschaft unterstützt, und es werde der Schadstoffausstoß begrenzt.

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Ob grün oder traditionell - der Tourismus kämpft ums schiere Überleben.

Weitere Quellen • Christopher Pitchers

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