Die 43-Jährige, die als College-Spielerin Titel und Auszeichnungen sammelte, steht seit 2014 in der NBA ihren Mann - als Assistenztrainerin bei den San Antonio Spurs. Jetzt scheint ihr Sprung auf einen Chefsessel bevorzustehen, was einer Revolution gleichkäme.
Ist die Zeit reif für eine Frau als Cheftrainerin in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA? Wenn ja, dann dürfte die Wahl wohl auf Becky Hammon fallen.
US-Medien schwelgen jedenfalls in höchsten Tönen von der Frau, die bereits seit 2014 dem Trainerstab der San Antonio Spurs angehört. Ihr Lehrmeister dort ist kein geringerer als Gregg Popovich. Sage und schreibe seit 1996 ist Popovich Cheftrainer der Spurs und, eher nebenbei, auch noch Coach der Basketball-Nationalmannschaft. Das allerdings erst seit 2018. Umso bedeutender ist die Anwesenheit von Assistenztrainerin Hammon, wenn Popovich die Auswahl betreut.
Warum ausgerechnet jetzt der Hammon-Hype? Die Los Angeles Lakers haben gerade die Finalserie gewonnen, und nicht nur die Oklahoma City Thunder, Verein des deutschen Guards und Nationalspielers Dennis Schröder, sind auf Cheftrainersuche. Auch Hammons San Antonio Spurs und die Indiana Pacers benötigen einen neuen Head Coach.
Becky Hammon hat bereits als aktive Spielerin für Furore gesorgt. Ihr Team von der Colorado State University führte die heute 43-Jährige zu drei nationalen Titeln. Dabei stellte sie mehrere individuelle Bestmarken auf, unter anderem als erfolgreichste Korbjägerin ihres Teams und auch als beste Drei-Punkte-Werferin.
Das verschaffte ihr natürlich die gewisse Extra-Expertise, um auf Augenhöhe mit den Profis in der Männerdomäne NBA zu sein. Von Respekt zeugte auch die Einschätzung des spanischen NBA-Superstars Pau Gasol in der US-Fachzeitschrift Players Tribune. Der 40-Jährige, der zuletzt 2019 für die Portland Trailblazers au´flief, bevor ihn eine Verletzung außer Gefecht setzte, sagte der Zeitschrift: Er habe unter zwei Trainern mit besonders scharfen Verständen gespielt - Phil Jackson und Gregg Popovich: "Und eines kann ich feststellen: Becky Hammon kann trainieren"
Eine Analyse, die auch in den Chefetagen der NBA-Klubs nicht ungehört blieb. Sogleich wurde Hammon auch bei den Los Angeles Clippers ins Gespräch gebracht.
Ob nun bei Thunder, den Spurs, den Pacers oder den Clippers. Becky Hammons Karriere wird sicherlich nicht auf dem Assistenzstuhl ihres jetzigen Vereins enden.