Belgiens Obstbauern und die Angst vorm harten Brexit

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Von Frank Weinert
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Bei Belgiens Obstbauern geht die Angst um. Kommt der harte Brexit, dann könnte dass massive Einbrüche beim Export nach Großbritannbien bedeuten.

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Diese Birnen aus Belgien nehmen vor dem Sortieren erst einmal ein Bad. Der Fruchtexport macht über 5 Prozent des BIP des Landes aus - die gesamte jährliche Birnenproduktion wird auf 330 Tausend Tonnen geschätzt. Hauptabnehmer: Großbritannien.

Die Obstproduzenten hier sind stark betroffen, wenn es keine Einigung über den Brexit gibt. Sie sagen, das Hauptproblem sei die Unsicherheit, so Marc Evrard von "Belgium Fruit Valley": "Traditionell exportieren wir auch außerhalb der EU, so dass wir als Organisation und unsere Handelspartner als Unternehmen daran gewöhnt sind, mit dieser Art von Spezifikationen umzugehen. Es ist nur so, dass wir in Bezug auf das Vereinigte Königreich eine Verschiebung des Gleichgewichts sehen. "

Im Auktionssaal des "Belgium Fruit Valley" ist man besorgt, dass neue Zölle die Preise verderben könnten. Sie exportieren viele verschiedene Obstsorten, aber Birnen sind hier der große Renner - und acht Prozent davon sind für Großbritannien bestimmt.

Während die Erzeuger über Mengen und Preise besorgt sind, sagen sie, dass in einem No-Deal-Szenario eine ihrer Hauptsorgen ist, dass die Lieferketten empfindlich beeinträchtigt werden könnten. Und ähnlich wie bei dieser Verpackungsmaschinerie kann ein einziges Problem die ganze Sache aus dem Takt bringen. Ein "No Deal" könnte zu Blockaden auf beiden Seiten des Kanals führen, wenn die Behörden umständlich überprüfen, ob Zölle auf Früchte wie diese von den britischen Firmen, die sie importieren, gezahlt wurden. Die Obstplantagen hier sind während des Winters geschlossen, aber belgische Ökonomen warnen, dass die Wirtschaft sich anpassen muss, bis die Bäume wieder Früchte tragen, sagt Hylke Vandenbussche, Professorin für Internationale Wirtschaft an der Universität Löwen: "Es liegt nicht nur daran, dass wir als kleine Volkswirtschaft nahe an Großbritannien liegen und deshalb viel direkt verschiffen, sondern auch daran, was wir indirekt über die europäischen Wertschöpfungsketten verschiffen. Und ich denke, das ist eine wichtige Botschaft, die, wie ich glaube, jetzt auf europäischer Seite gut verstanden wird."

Viele der Lastwagen, die diese Obstplantage verlassen, sind auf dem Weg nach Calais, um den Kanal zu überqueren - sie wissen allerdings noch nicht, ob und wie das dieser Tage und im neuen Jahr geht.

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