Einmalig auf der Welt: das Museum der Bergjuden In Aserbaidschan

Einmalig auf der Welt: das Museum der Bergjuden In Aserbaidschan
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Von Emin Ibrahimov, Sabine Sans
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Der Staat in Vorderasien ist die Heimat vieler Ethnien. Der Islam ist die vorherrschende Religion. Daneben werden andere Glaubensrichtungen wie das Judentum praktiziert.

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Aserbaidschan ist die Heimat vieler ethnischer Gruppen, darunter auch der Bergjuden - Nachfahren des jüdischen Volkes, das vor Hunderten Jahren aus Persien in die Kaukasusberge einwanderte.

"Das Museum für die Geschichte der Bergjuden ist das Einzige in der Welt", so Museumsdirektor Igor Shaulov. "Es umfasst Dokumente, Haushaltsgegenstände und Artefakte. Dieses Museum ist der Geschichte und Kultur - Vergangenheit und Gegenwart - der Bergjuden gewidmet. Es spiegelt den Austausch und den gegenseitigen Respekt zwischen dem jüdischen und dem aserbaidschanischen Volk wider."

Die Siedlung Krasnaja Sloboda hebt sich von anderen aserbaidschanischen Ortschaften durch ihren einzigartigen architektonischen Stil ab. Die Anwohner ehren und bewahren ihre jahrhundertealten Traditionen.

Museumsführer Naum zeigt ein Modell der Synagoge, in der man sich befindet und erklärt: "Sie wird in unserer Muttersprache Juhuri "Scheschkombara" genannt, was "sechskuppelige Synagoge" bedeutet. Dieses Gebäude wurde 1888 gebaut und diente als Synagoge. Aber leider wurde es zu Sowjetzeiten als Teppichweberei genutzt, da Religion verboten war. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurde das Gebäude renoviert und dient jetzt wieder als Synagoge."

Die "rote Siedlung" der Bergjuden

Die sogenannte „rote Siedlung“ (russ. Krasnaja Sloboda) ist vermutlich der einzige durchweg jüdische Ort der Welt außerhalb Israels und den USA. In der Siedlung mit etwa 3500 Einwohnern gibt es zwei aktive Synagogen und eine Jeschiwa, eine jüdische Schule, in der die Kinder die Tora und Hebräisch studieren sowie die Bräuche der Bergjuden lernen.

Für junge Menschen waren die Neunziger Jahre ein schwieriges Jahrzehnt: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mussten sie auf der Suche nach Arbeit die Berge verlassen. Dank orthodoxer jüdischer Hilfsgruppen beten jetzt wieder junge Leute in den örtlichen Synagogen. Dutzende sind in der Jeschiwa eingeschrieben.

Juden und Muslime leben zusammen

Vorherrschende Religion in Aserbaidschan ist der Islam. Daneben werden auch das Judentum und andere Glaubensrichtungen praktiziert.

"Seit vielen Jahrhunderten leben Juden und Muslime im Bezirk Guba zusammen", sagt der islamische Gelehrte Hemdulla Denyarov. "Es wäre großartig, wenn eine solche Nachbarschaft überall auf der Welt als Vorbild genommen würde."

Das Museum der Bergjuden wurde 2020 eröffnet: Es beleuchtet diese Gemeinschaft, ihre Traditionen und Kultur und bewahrt sie für kommende Generationen.

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