Viele Fragen an das künftige EU-Impfzertifikat

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Von Stefan GrobeDarren McCaffrey
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Angesichts vieler ethischer und logistischer Fragen dürfte es nicht leicht werden, Konsens unter den Mitgliedsstaaten zu erzielen. Die Gesamtstrategie soll am 17. März verkündet werden, eine endgültige Entscheidung drei Monate später.

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Mit den wärmeren Temperaturen und den längeren Tagen richtet sich das politische Augenmerk in der Covid-Krise auf den Sommer. Die Hoffnung ist, bis dahin wieder zur Normalität zurückzukehren. Helfen soll dabei ein Impfzertifikat, das die EU-Kommission derzeit plant.

Dieser digitale grüne Coronavirus-Pass soll beweisen, dass eine Person geimpft wurde oder ein negatives Testergebnis bekommen hat, da noch keine Impfung erfolgte oder mit Covid angesteckt aber geheilt wurde.

Viele Fragen indes bleiben unbeantwortet.

Man wisse, dass Impfungen vor ernsten Krankheiten schütze, aber man kenne nicht die Dauer dieser Immunität, so Melinda Mills von der Universität Oxford. Auch seien die neu aufgetauchten Virus-Mutationen noch nicht genügend erforscht, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden könne, ob die gängigen Impfstoffe auch in diesen Fällen wirkten. Es müsse also die Möglichkeit geben, die Impfzertifikate wieder einzuziehen.

Eine andere Sorge sei der Datenschutz, so Mills. Wer solle Zugang zu diesen Daten haben? Nur die Regierungen oder auch kommerzielle Unternehmen? Die Grenzpendler könnten wissen wollen, ob auch Steuerämter oder Immigrationsbehörden Zugriff auf diese Daten hätten. Andere Fragen könnten sich darum drehen, ob Bewegungen der Pass-Halter über deren Mobiltelefon zurückverfolgt werden könnten. Natürlich wollten die Menschen auch wissen, ob diese Daten sicher seien oder gehackt werden könnten.

Angesichts derart vieler ethischer und logistischer Fragen dürfte es nicht leicht werden, Konsens unter den Mitgliedsstaaten zu erzielen. Die Gesamtstrategie soll am 17. März verkündet werden, eine endgültige Entscheidung drei Monate später. Gerade rechtzeitig für die Sommerferien.

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