Die EU-Kommission hat Pläne vorgelegt, die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zu reduzieren. So sollen Unternehmen ab 250 Angestellten künftig zu größerer Transparenz bei ihren Gehältern gezwungen werden.
Die EU-Kommission hat Pläne vorgelegt, die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zu reduzieren. So sollen Unternehmen ab 250 Angestellten künftig zu größerer Transparenz bei ihren Gehältern gezwungen werden. Brüssel will erreichen, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit gleich bezahlt werden.
Zudem sollen alle Beschäftigten künftig das Recht haben, Gehaltsinformationen nach Geschlecht und Tätigkeit zu bekommen. Sollten Firmen sich dem widersetzen, drohen Strafgelder. Auch können Angestellte einen Ausgleich für Gehaltsdiskriminierung verlangen.
Je größer die Transparenz, desto mehr beruhigten sich die Gemüter, sagt EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli. Und das bedeute eine bessere Arbeitsatmosphäre und bessere Ergebnisse.
Nicht alle stimmen zu.
Der Vorschlag der Kommission sei weder vernünftig noch angemessen, meint Rebekah Smith vom Arbeitgeberverband Business Europe. Es gebe darin Anforderungen, die zusammen genommen die Unternehmen über Gebühr belasteten.
In der EU verdienen Frauen nach neuestem Stand mehr als 14 Prozent weniger als Männer. Doch die Unterschiede sich groß. Sie reichen von anderthalb Prozent in Luxemburg bis fast 22 Prozent in Estland. Deutschland und Österreich sind keine Vorbilder und liegen mit mehr als 20 Prozent gleich hinter Estland.
Die Gewerkschaften sehen im Vorschlag der Kommission einen ersten Schritt. Es sei naiv zu glauben, die Unternehmen würden die Probleme von sich aus lösen, so die stellvertretende Generalsekretärin des europäischen Gewerkschaftsdachverbands, Esther Lynch.
Die Gesetzesinitiative der Kommission geht nun zur weiteren Beratung an Parlament und Rat. Bis zur Inkraftsetzung könnten allerdings noch Jahre vergehen.