Die Frauen hinter den Covid-Impfstoffen

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Von Stefan GrobeAida Sanchez
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Frauen haben während der Pandemie stets an der Frontlinie gestanden. In wichtigen Bereichen wie der Krankenpflege sind sie überrepräsentiert. Doch Frauen spielten auch eine wichtige Rolle in der wissenschaftlichen Forschung.

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Frauen haben während der Pandemie stets an der Frontlinie gestanden. In wichtigen Bereichen wie der Krankenpflege sind sie überrepräsentiert. Doch Frauen spielten auch eine wichtige Rolle in der wissenschaftlichen Forschung.

Das ist der Fall der Ungarin Dr. Katalin Karikó, eine der Entdeckerinnen der Boten-RNA-Technik. Diese Technik, auch mRNA, ist ein entscheidender Fortschritt bei den Anti-Covid-Impfstoffen.

1989 sei sie an die Universität von Pennsylvania gegangen, wo sie Boten-RNA für Therapiezwecke erforschen wollte. Damit habe sie sich zur Außenseiterin gemacht, denn damals sei in der Medizin vor allem Genforschung viel populärer gewesen. Doch habe das RNA viele positive Effekte.

Karikós Forschungen waren bahnbrechend für den Pfizer-BioNTech-Impfstoff. Auch hinter einem anderen Aspekt der Virus-Bekämpfung steht eine Frau, nämlich die Italienerin Dr. Maria Capobianchi.

Die Isolierung des Virus beim ersten Patienten sei ein Wendepunkt gewesen, auch wenn kein besonders schwieriger, so meint sie.

Beide Frauen sagen, das größte Hindernis in ihrer Karriere sei die Mutterschaft gewesen.

Das einzige Mal, wo sie als Frau gelitten habe, sei gewesen, als sie zum ersten Male Mutter geworden sei, sagt Capobianchi. Es sei schwer gewesen, ihre Forschungsaktivitäten und ihre Aufgaben als Mutter unter einen Hut zu bringen. Aber sie habe es geschafft.

Erfahrungen, wie sie viele Frauen in ihrem Leben gemacht haben. Die Laufbahnen vieler Frauen erlitten einen Knick, wenn sie Mutter würden, sagt die spanische EU-Abgeordnete Susana Solís. Zeitlich meistens dann, wenn Frauen im besten Karriere-Alter stünden. Das könne das berufliche Ende bedeuten, zumindest aber eine Pause. Also das berühmte Glasdach. Und dieses müsse im Parlament angegangen werden, um eine Verbesserung dieser Situation zu erreichen.

Etwa durch eine Gleichstellung von Vaterschaft und Mutterschaft. Die Familie müsse flexibler werden, ebenso der Arbeitsmarkt durch Teleworking.

Frauen sind in Wissenschafts- und Ingenieursberufen unterrepräsentiert. Doch mit der richtigen Politik, so glaubt Solís, werde sich die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern erhöhen.

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