Russland will Belarus bis Ende Juni mit einem weiteren Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar unterstützen. Zuvor hatten die USA neue Sanktionen als Reaktion auf die Zwangslandung eines Passagierflugzeugs verhängt.
Mit Wladimir Putin in einem Boot - aber international immer stärker isoliert. Dieses Bild zeichnet sich nach dem jüngsten Treffen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mit dem russischen Präsidenten in Sotschi am Schwarzen Meer ab.
Der Besuch sollte Rückendeckung bringen - und sorgte für frische Finanzen. Russland will das wirtschaftlich schwer angeschlagene Belarus bis Ende Juni mit einem weiteren Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar unterstützen.
Zuvor hatten die USA neue Sanktionen gegen Belarus verhängt als Reaktion auf die Zwangslandung eines Passagierflugzeugs und die Verhaftung eines regimekritischen Bloggers am vergangenen Sonntag in Minsk.
Proteste gegen Lukaschenko
In der litauischen Hauptstadt Vilnius demonstrierten einige Hundert Menschen gegen Lukaschenko und forderten die Freilassung von Roman Protassewitsch sowie aller anderen inhaftierten Regimekritiker. Angeführt wurde der Protest von der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, die im Exil in Litauen lebt.
"In Belarus geschehen derzeit wirklich schreckliche Dinge. Die Geschichte mit dem Flugzeug ist nur eine von vielen, die ans Licht gekommen ist. Es gibt Folter und Tötungen, absolut unglaubliche Dinge, die passieren."
Demos in Moskau und Wien
Tichanowskaja hatte am Samstag zu weltweiten Kundgebungen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko aufgerufen. Auch in Wien fand eine Kundgebung statt, an der neben Exil-Weißrussen auch namhafte Vertreter von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS sowie der ukrainische Botschafter Olexander Scherba teilnahmen.
In Moskau hatten sich Demonstranten vor der belarussischen Botschaft versammelt, um ihre Solidarität mit der Opposition in ihrem Heimatland und die Freilassung aller politischen Gefangenen zu fordern.
Druck mit Fotos von Protassewitsch
Eine andere Form des Protests hat EU-Parlamentspräsident David Sassoli in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor. Sassoli schlug in den Zeitungen den Funke Mediengruppe (Sonntag) vor, Fotos des Bloggers Roman Protassewitsch an allen Flughäfen der EU und im Europäischen Parlament auszustellen.
"Wir werden die Aufmerksamkeit und den Druck aufrechterhalten und hoffen, dass dies zur Freilassung von Roman Protassewitsch und seiner Partnerin Sofia Sapega führt", sagte der Parlamentspräsident.
Die erste Reaktion der EU auf die international heftig kritisierte Zwangslandung eines Passagierflugzeugs in Minsk nannte Sassoli "stark und geschlossen".