1977 wurde Lina Wertmüller als erste Regisseurin für einen Oscar nominiert. Ihre Karriere begann an der Seite von Federico Fellini, mit ihren eigenen Werken schrieb sie Filmgeschichte.
Lina Wertmüller, die 1977 als erste Regisseurin für einen Oscar nominiert und in Amerika gefeiert wurde, ist 93jährig in Italien gestorben. Den Oscar bekam sie trotzdem erst 2019, für ihr Lebenswerk. Ihre Karriere begann an der Seite von Fedrico Fellini, mit ihren eigenen Werken schrieb sie Filmgeschichte.
Durch ihren schrillen Film "Sieben Schönheiten" war sie in den 70er Jahren weltberühmt geworden.
Was würden sie einer Frau raten, wenn sie in der immer noch sehr männerdominierten Filmindustrie Karriere machen will?
Gegen den Willen ihrer vornehmen Schweizer Familie studierte Lina Wertmüller Puppenspiel, arbeitete als Journalistin, Schauspielerin, Bühnenbildnerin und Autorin, bevor sie zum Film kam.
Ihr voller Name war Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg - aber Lina Wertmüller legte keinen Wert auf Etikette und war eine engagierte Frau, die sich zuletzt - im Alter von über 90 Jahren - mit Catherine Deneuve angelegt hatte, weil die Französin die MeToo-Bewegung kritisiert hatte.
Die Themen in ihren Filmen waren der Klassenkampf und die sexuelle Befreiung der Frauen. Ihre Sozialsatiren galten als überbordend, ihre Charaktere als überzeichnet, ihre feministische Perspektive als problematisch. Sperrig, poetisch, kreativ – so wird Lina Wertmüller in Erinnerung bleiben.