Moskau: Memorial will weiterkämpfen

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Von Euronews mit dpa, AFP
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Die Menschenrechtsorganisation Memorial will vor den Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.

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In Moskau hat die zuständige Richterin Alla Nasarowa das Verbot der Menschenrechtsorganisation Memorial mit Verstößen gegen das sogenannte Ausländische-Agenten-Gesetz begründet. Entgegen dem Gesetz habe Memorial Publikationen nicht mit einer speziellen Kennzeichnung versehen.

Die Anwältin von Memorial, Maria Eismont, sagte, sie habe mit dem Urteil gerechnet: "Es ist sehr traurig, was da geschah, aber es wäre gelogen zu sagen, dass wir das nicht erwartet haben. Leider ist das Justizsystem in Russland so, dass der Ausgang dieses Prozesses vorhersehbar war. Dennoch bedeutet das nicht, das es für uns vorbei ist. Wir werden in Berufung gehen. Memorial wird ohnehin im Volk weiterleben, denn Memorial, das sind in erster Linie die Menschen, die sich für uns einsetzen. Unsere Arbeit wird weitergehen."

Menschen vor dem Gericht in Moskau riefen nach der Urteilsverkündung: "Schande". Mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Auch ein Mann, der ein Hakenkreuz hochhielt, wurde abtransportiert.

Das Archiv von Memorial International ist die wichtigste Sammlung historischer Dokumente zu den stalinistischen Verbrechen. Es umfasst unter anderem 3,5 Millionen Zeitzeugenbiographien.

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