Kriegstag 12 in der Ukraine: "Wir werden notfalls bis zum Tod kämpfen"

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Von su mit AP
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In Kiew errichteten Soldaten und Freiwillige hunderte Kontrollpunkte, oft verstärkt mit Sandsäcken, gestapelten Autoreifen und Stacheldraht. "Jedes Haus, jede Straße, jeder Checkpoint, wir werden notfalls bis zum Tod kämpfen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko.

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Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion sind Hunderttausende Menschen in den angegriffenen Städten in Not.

Russische Truppen sind nach Angaben der örtlichen Behörden auf den Flughafen der südukrainischen Großstadt **Mykolajiw **vorgedrungen. Ukrainische Truppen eroberten den Flughafen den Angaben nach aber anschließend wieder zurück. 

„Wir haben sie verjagt“, sagte der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, laut Medienberichten („Welt“) in einer Videobotschaft. Zwar könnten derzeit dort keine Maschinen abheben. „Aber der Flughafen ist unser“, so Kim. Mykolajiw mit fast 500.000 Einwohnern liegt strategisch wichtig nahe der Mündung des Südlichen Bugs ins Schwarze Meer. Sollten russische Truppen die Stadt umgehen oder isolieren können, stünde ihnen der Landweg nach Odessa offen und diese bedeutende südwestliche Hafenstadt könnte vom Rest des Landes abgeschnitten werden.

CHARKIW

In der umkämpften Stadt Charkiw im Osten der Ukraine sind seit Kriegsbeginn nach Medienberichten („Vienna.at“) 133 Zivilisten getötet worden und 76 Angehörige ukrainischer Streitkräfte (Agentur „Unian“). 443 Menschen seinen verletzt worden, zu fast drei Vierteln Zivilisten. Laut Portal „Strana.news“ sagte ein Stadtrat, hunderte Objekte in der Millionenstadt seien getroffen – der zentrale Platz der Stadt, Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude.

Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mitteilte, wurde in der Stadt auch ein Atomlabor zerstört. Charkiw ist nach Kiew mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine, ein bedeutendes Wissenschafts- und Bildungszentrum und Verkehrsknotenpunkt und gehört zum mehrheitlich russischsprachigen Teil der Ukraine.

KIEW

Bei einem russischen Luftangriff westlich von Kiew sind nach ukrainischen Angaben mindestens 13 Zivilisten getötet worden. Eine Granate habe das Gelände einer Großbäckerei im Ort Makariw getroffen, so das ukrainische Innenministerium. Russische Truppen stehen nordwestlich von Kiew und versuchen, auch von Westen auf die ukrainische Hauptstadt vorzurücken. Dabei wurde offenbar der Vorort Irpin von russischem Militär eingenommen.

In der Hauptstadt Kiew errichteten Soldaten und Freiwillige hunderte Kontrollpunkte, oftmals verstärkt mit Sandsäcken, gestapelten Autoreifen und Stacheldraht. "Jedes Haus, jede Straße, jeder Checkpoint, wir werden notfalls bis zum Tod kämpfen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko.

LWIW

Und in Lwiw (Lemberg) im Westen des Landes wurde das Filmzentrum der Stadt, wie viele andere kulturelle und öffentliche Orte, in eine militärische Ausbildungsstätte umgewandelt.

Am Wochenende waren Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol gescheitert. Beide Seiten warfen sich vor, gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen zu haben. Moskau und Kiew ringen weiter um die Einrichtung sicherer Fluchtwege für die Bewohner der belagerten Städte. 

"WIR SPRECHEN VON MONATEN, WENN NICHT JAHREN"

Der Konflikt in der Ukraine kann nach Einschätzung des stellvertretenden britischen Premierministers Dominic Raab noch Monate, wenn nicht gar Jahre dauern. Die internationalen Verbündeten müssten sicherstellen, dass der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine scheitere, sagt Raab dem Sender Sky News. "Das wird einige Zeit dauern – wir sprechen von Monaten, wenn nicht Jahren – und deshalb müssen wir ein gewisses strategisches Durchhaltevermögen zeigen, denn das wird nicht in einigen Tagen vorbei sein."

su mit AP

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