Es waren wohl die bisher heftigsten russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine, die Russland an diesem Freitag durchgeführt hat.
Nach den wohl bisher heftigsten Angriffen Russlands auf die Infrastruktur haben mehr als eine Million Menschen in der Ukraine keine Elektrizität mehr - auch in Charkiw fiel der Strom aus. Das Verteidigungsministerium in Moskau bezeichnete die Bombardierungen eines Wasserkraftwerks bei Saporischschja als "Vergeltungsschläge". Mindestens fünf Menschen kamen bei den Angriffen auf die Energieversorgung ums Leben, weitere wurden vermisst. Mehrere Personen wurden verletzt.
Durch den Staudamm am Dnepr wird auch das größte Atomkraftwerk Europas mit Strom versorgt. Der Fluss wurde laut ukrainischem Umweltministerium durch den Beschuss massiv mit petrochemischen Substanzen verschmutzt.
Auch die Stadt Dnipro, die viertgrößte der Ukraine, war Ziel russischer Bombardierungen.
Augenzeugen berichten, was passiert ist. Eine Frau sagt: "Als die Explosionen anfingen, eine Menge Explosionen, bin ich aufgewacht. Und danach gab es viele weitere Explosionen. Dann hörte ich, wie die Gläser herunterfielen." Jetzt habe man Raketensplitter gefunden.
Und eine andere Frau schildert, was bei ihr passiert ist: "Meine Balkontür ging auf, die Decke stürzte herunter, und sogar im Bad wurden die Fenster herausgeschleudert."
Peskow spricht erstmals von "Krieg" und macht Westen verantwortlich
Gleichzeitig bezeichnete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Militäroperation in der Ukraine zum ersten Mal als Krieg. Was als Militäroperation begonnen habe, sei durch das Eingreifen des Westens zu einem Krieg geworden, sagte Putins Pressesprecher in einem Interview.
Der ukrainische Präsidentenberater erinnert daran, dass Menschen in Russland festgenommen und inhaftiert wurden, weil sie vom "Krieg" in der Ukraine gesprochen hatten.