Letzten Zivilisten aus Mariupol sind im von ukrainischen Truppen kontrollierten Saporischschja.
Nach wochenlanger Belagerung sind mehr als 170 Zivilisten aus Mariupol, darunter auch 40 aus dem Stahlwerk Asowstal, im von ukrainischen Truppen kontrollierten Saporischschja angekommen.
Evakuierung der letzten Zivilisten aus dem Stahlwerk
"Es war hart. Psychisch sehr hart, aber auch körperlich, da ich keine Medikamente mehr hatte. Mein Mann und ich dachten, wir würden uns für zwei Tage verstecken, aber wir mussten zwei Monate bleiben", berichtet Natasha, die aus dem Stahlwerk evakuiert wurde.
"Das Stahlwerk ist völlig zerstört. Es war schwer, über die ganzen Trümmer zu klettern. Wo früher unsere Werkstatt war, steht jetzt eine Ruine", erzählt Vladymyr Babeush, der als Elektriker im Stahlwerk gearbeitet hat.
Bei zwei vorherigen Evakuierungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurden etwa 500 Menschen aus dem völlig zerstörten Mariupol geholt, am Wochenende nun auch die letzten Zivilsten aus dem Stahlwerk.
Trotzdem ist unklar, ob alle gerettet werden konnten, so der stellvertretende Kommandant des Asowschen Regiments Swjatoslaw Palamar: "Viele Zivilisten wurden in den letzten drei Tagen aus dem Azowstal-Werk und Mariupol evakuiert. Wir können aber nicht mit Sicherheit sagen, ob wirklich alle gerettet wurden, da es hier keine internationalen Organisation gibt oder lokale Behörden und ukrainische Politiker, die das Gebiet überprüfen könnten. Natürlich haben wir auch keine spezielle Ausrüstung, um die Trümmer zu beseitigen."
UN-Generalsekräter entsetzt über Luftangriff auf Schule
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich «entsetzt» über den russischen Luftangriff auf eine Schule im Gebiet Luhansk, bei dem möglicherweise bis zu 60 Menschen ums Leben gekommen sind. In der Schule hatten ukrainischen Behörden zufolge rund 90 Personen Schutz gesucht.
Die Attacke zeige erneut, dass Zivilisten in diesem Krieg den höchsten Preis zahlten.