Dienst im Krieg: Ärzte aus Butscha berichten

Weggehen kam für die Ärzte in Irpin nicht in Frage.
Weggehen kam für die Ärzte in Irpin nicht in Frage. Copyright Emilio Morenatti/ Associated Press
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Von euronews
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Bereits am Morgen des 24. Februar kamen die ersten Verletzten ins Krankenhaus im Kiewer Vorort Irpin.

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Igor Kowalschuk und Jewhen Repyow sind Ärzte am städtischen Krankenhaus in Irpin, einem Vorort von Kiew im Rajon Butscha. Beide haben die russische Besatzung erlebt und kriegsversehrte Menschen behandelt. Bereits am Morgen des 24. Februar kamen die ersten Verwundeten rein, sagt Repyow. Die Besatzer hätten nicht zugelassen, dass Verletzte abtransportiert wurden. "Wer selbst noch laufen konnte, kam zu Fuß zum Krankenhaus", so der Orthopäde. "Viele hatten kein Zugang zu medizinischer Behandlung und haben uns angerufen und gefragt, ,ich habe ein kaputtes Bein und sitze in einem Keller in Worsel oder Hostomel, was soll ich tun'."

Ich wusste, ich muss hier sein und den Menschen helfen.
Igor Kowalschuk
Arzt in Irpin

Kowalschuk leitet die Neurologie im Irpiner Krankenhaus. Als er am 24. Februar früh Morgens zur Arbeit kam, waren bereits Explosionen am nahegelegenen Flughafen in Hostomel zu hören. Er begriff, dass der Krieg begonnen hatte. "Ich hatte die Gelegenheit von hier weg zu gehen, als sie vor Butscha standen, als alles anfing", sagt er. "Ich hatte diese Möglichkeit, noch bevor sie kamen. Aber ich habe es nicht gemacht. Ich wusste, ich muss hier sein und den Menschen helfen. Also bin ich bis zum Schluss geblieben, bis zum 10. März. Es wäre nicht anders gegangen."

Das Krankenhauspersonal und die Patient:innen wurden am 10. März zwischenzeitig aus dem Krankenhaus in Irpin evakuiert - erst dann habe er ein wenig aufatmen können, so Kowalschuk.

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