"Es war wunderschön hier": Dürre vernichtet Seen in Rumänien

Ausgetrockneter Amara-See in Rumänien
Ausgetrockneter Amara-See in Rumänien Copyright Euronews
Von Ioana Nicolescu
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Ausgetrocknete Seen, verlassene Fischerboote: Besucher:innen des Amara-Sees in Rumänien bietet sich ein trostloser Anblick.

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"Wir sind dort, wo sich einst der Amara-See befand. Dieser ist völlig ausgetrocknet - und das einzige Zeichen, dass es hier einmal Leben gab, ist dieses verlassene Fischerboot und einige Zugvögel, die früher jedes Jahr hierher kamen", sagt Euronews-Korrespondentin Ioana Nicolescu aus Rumänien.

Der Grund für diese trostlose Landschaft ist eine schwere Dürre - eine Folge des Klimawandels. Einst hatten die Behörden den Lauf des Flusses Buzău umgeleitet, um das Gebiet vor Überschwemmungen zu schützen.

"Er ist so nach und nach ausgetrocknet, seit es keinen Schnee und keinen Regen mehr gibt. (...) Das Klima hat sich auf dem ganzen Kontinent verändert, , wir haben keinen Schnee mehr wie in früheren Zeiten", meint eine Dorfbewohnerin und ein Fischer sagt: "Es war wunderschön hier, es gab Pelikane, Kokosnüsse, Kormorane, sie hatten alle genug zu essen, es war wunderbar."

Die Behörden vor Ort sind hilflos. Sie meinen, dass sie kaum etwas gegen die Auswirkungen des Klimawandels tun können:

"Der Klimawandel gibt uns keine Hoffnung, dass wir zu etwas Natürlichem zurückkehren. Das Problem ist, dass wir auch nicht genug Wasser im Fluss Buzău haben. Wenn wir jetzt zu den Flussufern gehen, vier Kilometer von hier, kann es sein, dass wir nicht genug Wasser vorfinden, um unser Gesicht zu waschen", wie Ionel Marin, Bürgermeister der Gemeinde Balta Albă, erklärt.

Einige Organisationen verlangen von den Behörden, eine Lösung zu finden.

Auf die Frage, mit welcher Art von Landschaft man in fünf bis zehn Jahren rechnen könne, sagt Dan Turiga von der Organisation "Agent Green":

"Benachbarte Seen könnte das selbe Schicksal ereilen. Sie sind teilweise ausgetrocknet und die Vögel dort sind sehr gestresst. Es sind zu viele von ihnen dort, weil sie ausweichen mussten."

"Das ist der Balta-Alba-See, der unweit des Amara-Sees liegt. Die Dürre hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Das Wasser wird immer weniger und der Boden des Sees ist sichtbar, einige Teile sind schon jetzt ausgetrocknet. Die Metereologen gehen davon aus, dass der Juli 2022 als trockenster Monat in die Geschichte des Landes eingehen wird", fasst Euronews-Korrespondentin Ioana Nicolescu zusammen.

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