Es könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg in Richtung Europa sein, glauben EU-Parlamentarier. Auf jeden Fall war die erste EuroPride in Belgrad ein großes Ereignis.
Nach wochenlangem juristischen Tauziehen hat in der serischen Hauptstadt Belgrad eine Pride Parade stattgefunden. Vorangegangen waren zunächst ein polizeiliches Verbot der Veranstaltung, eine gerichtliche Verbotsverfügung, internationaler Druck, auch von prominenten Schauspielern und schließlich eine Entscheidung der Regierung in letzter Minute den Marsch auf einer alternativen Route zu erlauben.
Mehrere tausend Menschen zogen vom Verfassungsgericht zum Fußballstadium. Dort gab es ein großes Konzert. Zusammenstöße mit einer Gegenkundgebung, organisiert von Konservativen und Nationalisten, gab es nach Angaben der Polizei nicht. Insgesamt waren 6.000 Sicherheitskräfte im Einsatz um die beiden Menschenzüge voneinander zu trennen und einen friedlichen Verlauf zu garantieren
"Dies gehört zu den Grundzutaten eine liberalen Demokratie. Wir hoffen alle, dass sich Serbien in diese Richtung entwickelt und letztendlich dem europäischen Club beitritt. Das hier ist ein wichtiger Schritt der zeigt, dass Serbien in der Familie der europäischen Länder angekommen ist", sagte der Europaabgeordnete Thomas Waitz.
Zahlreiche Mitglieder des europäischen Parlaments, Gäste aus Übersee und LGBT-Aktivisten nahmen an der Pride Parade teil. Trotz des langen politischen Hin-und Hers rund um die Veranstaltung erwarten die Organisatoren, dass die Kundgebung Spuren hinterlassen wird. Es dürfte jedenfalls zu erwarten sein, dass die Pride Parade im nächsten Bericht des Europaparlaments über den Fortschrtitt Serbiens bei der europäischen Integration Erwähnung findet.