Raketenhagel: Rund 100 Luftangriffe auf Kiew und andere Städte

Eines der Wohngebäude in Kiew, das an diesem Nachmittag getroffen wurde
Eines der Wohngebäude in Kiew, das an diesem Nachmittag getroffen wurde Copyright Andrew Kravchenko/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
Von Euronews
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Das Zentrum von Kiew und andere ukrainische Städte sind Ziel neuer Luftangriffe des russischen Militärs geworden. In Kiew kam laut Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens ein Mensch ums Leben.

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Russland hat an diesem Dienstag rund 100 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Die Luftabwehr habe rund 70 der Sprengkörper abgefangen. Das meldet die ukrainische Luftwaffe. Die Angriffe galten insbesondere der Infrastruktur, hieß es weiter, 15 Einrichtungen hätten Schaden erlitten. Nach Behördenangaben waren der Norden und die Mitte des Landes am stärksten von den Angriffen betroffen.

Stromausfall und Feuer in Kiew

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, erklärte, drei Wohngebäude seien getroffen worden. Feuer seien ausgebrochen. Die ukrainische Luftabwehr habe mehrere Raketen abgeschossen. Die Hälfte der Bevölkerung sei jetzt von der Stromversorgung abgeschnitten, berichtete Klitschko unmittelbar nach dem Beschuss. Ein Mensch sei in einem der Wohngebäude getötet worden, sagte Klitschko.

Unklar ist bislang, ob es Tote oder Verletzte gegeben hat. Auch die Bürgermeister der Städte Lwiw in der Westukraine und Charkiw im Osten des Landes berichteten von Raketeneinschlägen. Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe erklärte, etwa hundert Raketen seien bei der jüngsten Angriffswelle auf ukrainisches Gebiet abgeschossen worden. Am 10. Oktober bei der letzten Serie massiver russischer Luftschläge, seien es insgesamt 84 gewesen. 

Die Angriffe in Kiew richteten sich gegen den Bezirk Pechersk, in dem die meisten Regierungsgebäude und das Präsidentenbüro liegen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb in einem sozialen Netzwerk, russische Raketen töteten Menschen und zerstörten die Infrastruktur. Das habe Russland also zum Thema Friedensgespräche zu sagen, so Kuleba.

Nowa Kachowka geräumt

Nowa Kachowka am Dniepr ist wie ausgestorben. Die östlich von Cherson gelegene Stadt unterliegt der Kontrolle russischer Einheiten. In Erwartung eines ukrainischen Angriffs ordnete die von Moskau eingesetzte Verwaltung die Räumung der Stadt an, berichtete in einer Stellungnahme von schwerem ukrainischen Beschuss, betonte aber, man habe Nowa Kachowka nicht aufgegeben.

Das rund eine Autostunde entfernt gelegene Cherson eroberte die ukrainische Armee am Freitag zurück. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes leben derzeit noch 80 000 Menschen dort, vor dem Beginn des Krieges waren es rund 200 000 mehr. Man arbeitete an der vollständigen Wiederherstellung des Strom- und Telekommunikationsnetzes, so Präsident Wolodymyr Selenskyj.

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