Alltag in Cherson: Minen werden geräumt, Supermärkte öffnen, Bombardierung geht weiter

Cherson, Ukraine
Cherson, Ukraine Copyright Bernat Armangue/ AP
Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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Die Freude nach dem Abzug der russischen Truppen aus Cherson lässt langsam nach und die Bewohner stellen sich auf einen harten Winter ein.

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Die Freude nach dem Abzug der russischen Truppen aus Cherson lässt langsam nach und die Bewohner stellen sich auf einen harten Winter ein.

Russische Bomben vom Ostufer des Dnipro

Neun Monate lang war die Grenze zwischen Mykolajiw und der Region Cherson die Frontlinie. Wichtige Infrastruktur ist zerstört - viele müssen ohne Strom, Heizung und fließendes Wasser auskommen. Und das während sie weiter von der russischen Armee vom Ostufer des Dnipro aus beschossen werden.

"Wir sind stark, wir werden das überstehen. Wir haben die Besatzung überstanden, also werden wir auch ihre Raketen überleben. Wir sind sicher, dass wir gewinnen", so ein Bewohner Chersons.

Räumung der russischen Landminen beginnt

Eine weitere Gefahr hier sind die Minen, die die russischen Truppen während ihres Rückzugs überall deponiert haben. Ukrainische Soldaten haben mit der Räumung begonnen. Selbst Wasserleitungen sind vermint und auch Wohngebäude. Die Gefahr lauert überall.

"Grundsätzlich kann man auf der Straße fahren, allerdings sollte man nicht davon abweichen. Gerade ist ein Auto in Pokrovski eingefahren, leicht von der Straße abgekommen und in die Luft geflogen. Das kann passieren, im Gras kann man leicht auf etwas treten", erklärt ein Soldat.

Supermärkte eröffnen mit gefüllten Regalen

Trotzdem kehrt in Cherson wieder eine Art Alltag ein. Gerade haben die Supermärkte eröffnet, ,es bildeten sich lange Schlangen.

Wegen der Probleme mit der Stromversorgung kann man hier auch sein Telefon laden. Die Regale sind wieder voll und die Menschen freuen sich über das vor dem Krieg ganz normale Angebot. 

"Das ist nicht nur für mich, sondern für alle Bewohner von Cherson sehr wichtig. Denn erstens war das Essen einfach schrecklich und nicht essbar und zweitens waren die Preise enorm hoch", sagt ein Familienvater.

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