Knappes Rennen: Zyperns Präsidentschaftswahl geht in die zweite Runde

Nikos Christodoulides zeigte sich nach der Wahl gut gelaunt.
Nikos Christodoulides zeigte sich nach der Wahl gut gelaunt. Copyright Petros Karadjias/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Copyright Petros Karadjias/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Von Apostolos StaikosEuronews mit AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der konservative Christodoulides und der linke Mavrogiannis werden in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Der Kandidat der Regierungspartei bleibt derweil auf der Strecke.

WERBUNG

Die Präsidentschaftswahl auf Zypern geht in die zweite Runde: Kommenden Sonntag treten der konservative Kandidat Nikos Christodoulides und der linke Andreas Mavrogiannis in einer Stichwahl gegeneinander an.

Regierungspartei als historischer Verlierer der Wahl

Christodoulides erhielt 32 Prozent der Stimmen, Mavrogiannis erzielte 29,6 Prozent.

Der Kandidat und Vorsitzende der amtierenden Christdemokraten Averof Neophytou landete durchaus überraschend mit 26,1 Prozent nur auf dem dritten Platz. Bei der Parlamentswahl lag seine Partei noch bei knapp 30 Prozent. Damit steht zum ersten Mal kein von den Christdemokraten unterstützter Kandidat in der entscheidenen Runde der Präsidentschaftswahlen.

Der ehemalige Christdemokrat Nikos Christodoulides verkündete nach der Wahl euphorisch: "Heute hat die Demokratie gewonnen, heute hat das Kollektiv gewonnen, heute hat der Wille der Gesellschaft, ihre Kräfte zu bündeln, um das Beste herauszuholen und Zypern in eine neue Ära zu tragen, gewonnen."

Fast ein Drittel der Stimmen der Partei des amtierenden Präsidenten Nikos Anastasiadis sind an das ehemalige Parteimitglied Christodoulides abgewandert.

Die Suche nach Verbündeten beginnt

Die beiden übrigen Kandidaten werden sich nun bemühen, vor der Stichwahl Verbündete zu finden.

Präsidentschaftskandidat Andreas Mavrogiannis beschwor den Zusammenhalt im Land: "In dieser kollektiven Anstrengung ist jeder Einzelne essenziell. Die Liebe zu unserem Land lässt die Trennlinien verschwinden und verbindet uns."

Der geschlagene Neophytou, einer der wohl spannendsten möglichen Verbündeten, sprach sich bisher noch für keinen der beiden Kandidaten aus.

72 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, circa 400.000 gingen an die Urne.

Den neuen Präsidenten erwarten große Aufgaben

Für die übrig gebliebenen Rivalen wird es nun darum gehen, die Stimmen der Unentschiedenen für sich zu gewinnen, um sich das Präsidentenamt zu sichern.

Der Gewinner der Stichwahl wird achter Präsident in der seit 63 Jahren unabhängigen Republik. Ihn erwarten derweil große Aufgaben: Die Bevölkerung wird von den Kandidaten in den kommenden Tagen Pläne zur Lösung des Zypernkonflikts, zur finanziellen Entwicklung des Landes und zum Kampf gegen die Korruption erwarten.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Neuer Zündstoff? Christodoulidis will Präsident "aller Zyprer" sein

Schwarzes Gold aus Zypern: Preis für Johannisbrot erreicht Rekordhoch

Hitzewelle in Zypern: Über 30 Grad Anfang April