Adieu Trottinette: Paris sagt Nein zum E-Scooter, werden andere Städte folgen?

E-Scooter in Paris
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Von Euronews mit AFP/DPA
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Macht das Pariser Mietroller-Verbot Schule? Verleihfirmen bedauern die Verbannung und warnen vor den Folgen. Rund 800 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.

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Schon bald wird Paris die erste europäische Hauptstadt ohne frei zugängliche Mietroller sein. In einem Referendum mit zugegeben extrem geringer Beteiligung (7,46 %) stimmte die Mehrheit der Pariser:innen  (89,03%) für ein Verbot der E-Scooter, auf Französisch Trottinettes genannt.

Rund 800 Arbeitsplätze betroffen

Die drei betroffenen Mietfirmen bedauerten in einer gemeinsamen Erklärung, dass mit so geringer Wahlbeteiligung ihr Geschäft zu Fall gebracht worden sei. Und wiesen darauf hin, dass das Verbot dem städtischen Verkehr und vor allem den rund 800 Beschäftigten im Mietroller-Geschäft schaden werde.

"Von nun an ist es unsere Priorität als verantwortungsvolle Arbeitgeber, die Zukunft unserer Angestellten zu sichern", hieß es weiter in der Erklärung. Befürchtet wird ein Dominoeffekt in anderen französischen Städten.

Auf den Straßen von Paris sind die Meinungen am Tag danach geteilt. "Ich finde es schade, denn es entspricht einem echten Bedürfnis", erklärt ein Radfahrer in Paris. "Die Leute waren froh, sie zu haben. Ich hoffe, dass sie sie nicht einfach verbieten, sondern die Vorschriften verbessern werden, mit einer besseren Organisation."

Eine Pariser Anwohnerin ist das anderer Meinung. "Es gibt viele Unfälle, die Leute achten nicht darauf, wie sie fahren, manchmal zu mehreren, das ist sehr gefährlich. Und all diese E-Scooter, die überall auf dem Boden rumliegen. Aus all diesen guten Gründen bin ich sehr froh, dass alle gegen sie gestimmt haben, zu 90%."

E-Scooter 2022 in 408 Unfälle in Paris verwickelt

Die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, hatte sich verpflichtet, das Ergebnis "schlicht und einfach zu respektieren". Sie selbst hatte sich für das Verbot eingesetzt und betont, dass die Verbannung der Mietroller "die Belästigungen" auf der Straße und den Gehwegen ihrer Stadt verringern würden.

Laut Behörden waren E-Scooter 2022 in 408 Unfälle in Paris verwickelt, bei denen drei Menschen starben und 459 verletzt wurden.

Arnaud Kielbasa, Mitbegründer von Apacauvi, einer Vereinigung, die Opfer von Unfällen mit Tretrollern verteidigt, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Wir sind zufrieden mit der Abstimmung". Mietroller seien unfallträchtig, umweltschädlich und "unvereinbar mit dicht besiedelten Städten wie Paris".

Nach der anfänglichen Begeisterung bei der Einführung vor gut fünf Jahren haben E-Scooter nicht nur in der französischen Hauptstadt einen schlechten Ruf. Vielerorts wurden bereits verschärfte Nutzungs- und Verkehrsregeln eingeführt. Bleibt abzuwarten, ob andere Metropolen dem Pariser Beispiel folgen werden.

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