Paris stimmt für Verbot von E-Scootern

E-Scooter in Paris
E-Scooter in Paris Copyright Thomas SAMSON/AFP
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Von Euronews mit dpa, AFP
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Nur rund 7,5 Prozent der Wahlberechtigen haben sich beteiligt, die Stadt Paris sieht das Referendum dennoch als bindend an.

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Die Bewohner von Paris haben bei einer Bürgerbefragung mit knapp 90 Prozent für ein Verbot des E-Scooter-Verleihs gestimmt. Nur rund 7,5 Prozent der Wahlberechtigen haben sich beteiligt, die Stadt Paris sieht das Referendum dennoch als bindend an. Ab 1. September werde es keine sogenannten "Trotinettes" mehr auf den Pariser Straßen geben.

Chaos und Unfälle auf Pariser Bürgersteigen

Bisher sind rund 15 000 bei Touristen sehr beliebte Leihexemplare unterwegs, die für viele Unfälle und Chaos auf Bürgersteigen sorgen. Einst Vorreiter bei Miet-E-Scootern wird Paris nun die einzige europäische Hauptstadt sein, die über Apps buchbare E-Roller verbietet.

"Die Bürger haben sich klar gegen die E-Scooter ausgesprochen", sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntagabend im Rathaus. "Ab dem 1. September gibt es keine Leihroller mehr in Paris. Dies ist ein Sieg der lokalen Demokratie." Trotz des schwachen Widerhalls, den die Befragung in der Stadt fand, sagte die Bürgermeisterin, dass es beeindruckend sei, dass rund 100 000 Einwohner an die Wahlurnen gegangen seien.

Hidalgo, die den Anstoß für die Befragung gab, hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie die Scooter lieber aus der Stadt verbannt sehen will. Die Benutzung von privaten E-Scootern soll auf jeden Fall nicht eingeschränkt werden.

Bisher 15.000 Leih-E-Scooter auf Pariser Straßen unterwegs

Drei Vermieter bieten in Paris rund 15 000 E-Scooter an, mit denen Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs sind. Es gibt Unfälle und Chaos auf den Bürgersteigen sowie den Ruf nach einem Verbot. Wie die Zeitung "Le Monde" berichtete, gab es im vergangenen Jahr 408 Unfälle mit E-Scootern in Paris mit drei Toten und 459 Verletzten.

Monatlich nutzen rund 400 000 Menschen in Paris die "Trottinettes", wie die E-Scooter auf Französisch heißen. 1,7 Millionen Fahrten seien allein im Oktober mit den Rollern zurückgelegt worden, berichtete die Zeitung "Le Parisien".

Anbieter hatten gerade erst Regeln verschärft

Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus. Das Aus für die E-Scooter in der Metropole Paris dürften die Anbieter nicht widerstandslos hinnehmen. Sie äußerten bereits die Sorge, dass es auch anderenorts zu Verboten kommt.

Anfang Dezember erst hatten die Vermieter der Roller die Regeln verschärft, um ein drohendes Verbot abzuwenden. Benutzer müssen bei der Registrierung ihren Ausweis einscannen, damit nur Erwachsene die Scooter nutzen und Rowdys leichter identifiziert und von der Vermietung ausgeschlossen werden können.

Erleichtern soll das auch das Verfolgen von Verkehrsverstößen mit den Rollern, die außerdem Nummernschilder erhalten sollten. Zugesichert wurde, dass ungenutzt auf Bürgersteigen und Plätzen herumliegende Scooter flotter weggeräumt werden. Die Vermieter wollten dazu doppelt so viel Personal einsetzen.

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