Zehntausende bei Pro-Vučić-Demonstration in Belgrad

Volle Straßen bei der Demonstration für den Präsidenten in Belgrad.
Volle Straßen bei der Demonstration für den Präsidenten in Belgrad. Copyright Darko Vojinovic/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von euronews mit dpa
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In Serbien steht Präsident Vučić unter Druck. Die Opposition wirft ihm vor, das Land zu spalten. Die Regierung organisierte deshalb eine Kundgebung für ihren Präsidenten, aber deutlich weniger Menschen als erwartet kamen.

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Für die serbische Regierungspartei muss es eine Enttäuschung gewesen sein. Nur ein paar zehntausend Menschen kamen zu der Pro-Regierungs-Demo nach Belgrad, statt der anvisierten 140.000. Der serbische Präsident hatte die Kundgebung im Vorfeld als "größte Volksversammlung in der Geschichte Serbiens" bezeichnet.

Die Großkundgebung in Belgrad hatte er organisieren lassen, um die Stabilität seiner Macht zu demonstrieren. Busse aus ganz Serbien, aber auch aus Nachbarländern mit serbischer Bevölkerung brachten die Teilnehmer in die Hauptstadt. Medien berichteten über Druck auf Staatsbedienstete, auch gegen ihren Willen nach Belgrad mitzufahren.

Parteivorsitz aufgegeben

Vucic steht unter Druck und zieht erste Konsequenzen. Er zieht sich vom Vorsitz seiner Serbischen Fortschrittspartei (SNS) zurück. "Dies ist der letzte Abend, an dem ich als Vorsitzender der SNS zu Ihnen spreche", sagte er am Freitag auf einer Großkundgebung der nationalistischen Präsidentenpartei in Belgrad. Am Samstag hält die SNS einen Parteitag ab. Wer ihm als Nachfolger an der Spitze der Partei folgen soll, gab Vucic nicht bekannt.

Der serbische Präsident bestimmt seit 2012 in verschiedenen Funktionen die Geschicke des Landes. Kritiker werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor. Sein Rückzug von der SNS-Spitze hat insofern kaum Bedeutung. Vucic und seine Gefolgsleute kontrollieren die meisten Medien, die Justiz und einen Teil der Wirtschaft.

Die Opposition wirft ihm vor, das Land mit seiner Politk und seier aggressiven Rhetorik zu spalten. Zuletzt hatten zwei Amokläufe mit 18 Toten die serbische Gesellschaft erschüttert. Vucic-Gegner stellten bei Protesten die Frage nach der Verantwortung und forderten Konsequenzen.

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