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Nach tödlichem Attentat am Bondi Beach: Politiker verurteilen antisemitischen Terror

Mindestens elf Menschen wurden bei dem Attentat am Bondi Beach getötet.
Mindestens elf Menschen wurden bei dem Attentat am Bondi Beach getötet. Copyright  Copyright 2025 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Maïa de la Baume
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Politiker weltweit warnen nach dem tödlichen Anschlag am Bondi Beach in Australien vor wachsendem Antisemitismus.

Nach dem Attentat am Bondi Beach im australischen Sydney haben sich zahlreiche Politiker gegen Antisemitismus ausgesprochen. Mindestens elf Menschen wurden an Sydneys berühmten Strand durch Schüsse getötet. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag auf die jüdische Gemeinde.

Ein Attentäter wurde von der Polizei erschossen, ein weiterer befindet sich in kritischem Zustand. Nach Angaben der Behörden sind insgesamt 29 Menschen nach dem Anschlag in medizinischer Behandlung. Aufnahmen des Vorfalls zeigen zwei Männer mit Sturmgewehren, die schnell und wahllos auf eine in Panik geratene Menschenmenge schießen.

Der australische Premierminister Anthony Albanese erklärte gegenüber Reportern, der Anschlag sei "ein gezielter Angriff gegen jüdische Australier", "böser antisemitischer Terrorismus" und ein Angriff "gegen unsere Lebensweise", der nicht ungestraft bleiben werde.

"Es gibt keinen Platz für diesen Hass, diese Gewalt und diesen Terrorismus in unserem Land", so Albanese am Sonntag. "Lassen Sie mich klar sagen: Wir werden das ausrotten. Inmitten dieses abscheulichen Angriffs wird ein Moment der nationalen Einheit entstehen, in dem Australier ihre australischen Mitbürger jüdischen Glaubens in diesem dunklen Moment für unser Land in die Arme schließen werden", so Albanese.

Europäische Staats- und Regierungschefs reagieren

Bundeskanzler Friedrich Merz sagte, der Angriff mache ihn "sprachlos", und forderte die führenden Politiker der Welt auf, antisemitischer Gewalt Einhalt zu gebieten.

"Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte", schrieb er am Sonntag in den sozialen Medien. "Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten - hier in Deutschland und auf der ganzen Welt."

Der französische Präsident Emmanuel Macron drückte sein Beileid aus und sagte, Frankreich teile "den Schmerz des australischen Volkes" und werde "weiterhin unerbittlich gegen antisemitischen Hass kämpfen, der uns allen schadet, wo immer er auftritt."

Der britische Premierminister Keir Starmer bezeichnete den Anschlag als "zutiefst erschütternd" und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. In einem Beitrag auf X schrieb er, dass "wir gemeinsam gegen die Ausbreitung von Antisemitismus kämpfen müssen".

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief dazu auf, "fest entschlossen zu bleiben, jede Form von Gewalt und Antisemitismus zu beenden". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU stehe "vereint gegen Gewalt, Hass und Antisemitismus".

Einige führende Politiker bezeichneten den Attentat als Beweis für die zunehmende Ausbreitung des Antisemitismus in Australien und darüber hinaus.

Israels Außenminister Gideon Sa'ar sagte, der Angriff sei das Ergebnis des "antisemitischen Feldzugs auf den Straßen Australiens in den letzten zwei Jahren".

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und bezeichnete den Anschlag als "kaltblütigen Mord" und machte der australischen Regierung schwere Vorwürfe. Er habe seinen Amtskollegen gewarnt, dass die Politik des Landes den Antisemitismus schüre, sagte Netanjahu am Sonntag. Antisemitismus verbreite sich, wenn führende Politiker schweigen", so Netanjahu. "Sie müssen Schwäche durch Handeln ersetzen."

Die Australian Jewish Association rief in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung dazu auf, "für die australische jüdische Gemeinde zu beten".

Chanukka-Feier war offenbar das Ziel

Die Polizei von New South Wales hatte um 19 Uhr Ortszeit eine Warnung herausgegeben, nachdem Berichte über eine aktive Schießerei eingegangen waren, und forderte die Menschen auf, Schutz zu suchen und Bondi Beach zu meiden. Augenzeugen berichteten von panischen Szenen und Chaos, als die Menschen vor den Schüssen Schutz suchten.

Aufnahmen zeigen zwei Männer mit Sturmgewehren, die eine panische Menge beschießen. Ein Mann wurde dabei gefilmt, wie er mit einem der Bewaffneten rang und ihm das Gewehr entriss. Die Polizei lobte seine mutige Tat.

An dem berühmten Strand fand eine Chanukka-Feier statt, eines der wichtigsten Feste des jüdischen Kalenders, zu der rund 1.000 Menschen erschienen waren.

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