Zwölf Menschen sind tot, darunter einer der Schützen, nach einer Schießerei am Bondi Beach am Sonntagnachmittag. Israels Staatspräsident Isaac Herzog spricht von einem "grausamen Angriff auf Juden". Der Vorfall wird als terroristischer Angriff gewertet.
Auf eine Chanukka-Feier am Bondi Beach im australischen Sydney ist ein Anschlag verübt worden.
Die Polizei hat inzwischen bestätigt, dass es mindestens zwölf Tote gegeben hat. Auch einer der Schützen ist unter den Todesopfern – er wurde von der Polizei erschossen. Der zweite Schütze befindet sich aktuell in kritischem Zustand, schreibt die Polizei auf X. Mindestens 29 Menschen wurden verletzt, darunter zwei Polizisten. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht, wie ein Sprecher des Rettungsdienstes im Bundesstaat New South Wales mitteilte.
Fest steht schon jetzt: Es ist die tödlichste Schießerei seit fast drei Jahrzehnten in einem Land mit strengen Waffengesetzen.
Auf Videos, die auf X und anderen Social-Media-Plattformen kursieren, ist zu sehen, wie sich Menschenmassen zerstreuen, während im Hintergrund mehrere Schüsse und Polizeisirenen zu hören sind.
An dem berühmten Strand Bondi Beach fand eine Chanukka-Veranstaltung statt, an der rund 2.000 Menschen teilnahmen. New South Wales-Premier Chris Minns sagte, der Angriff sei darauf ausgelegt gewesen, die jüdische Gemeinde Sydneys ins Visier zu nehmen.
Israels Staatspräsident Izchak Herzog sprach von einem Anschlag auf die jüdische Gemeinde. "In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden – bei einem äußerst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden", sagte Herzog nach Angaben seines Büros in Jerusalem.
In den sozialen Medien verbreiteten sich rasch Videos, die offenbar zwei in Schwarz gekleidete Personen mit Schusswaffen – vermutlich die Täter – zeigen. Die Männer steigen aus einem Auto aus und eröffnen von einer kleinen Brücke aus mit Gewehren das Feuer.
Lachlan M., ein Mann aus Melbourne, erzählte der Associated Press (AP), dass er gerade auf seine Familie wartete, als er Schüsse hörte. Er ließ das Bier, das er für seinen Bruder dabei hatte, fallen und rannte los.
"Man hörte ein paar Schüsse, und ich geriet in Panik und rannte weg... ich begann zu sprinten. Ich hatte einfach dieses Gefühl. Ich rannte so schnell ich konnte", schilderte der Augenzeuge. Er berichtete, dass er etwa fünf Minuten lang immer wieder Schüsse hörte.
"Jeder ließ alles fallen, was er bei sich hatte, und rannte. Leute weinten, es war einfach schrecklich."
Passant überwältigte einen der Angreifer
Augenzeugen zufolge sollen mehr als 50 Schüsse auf Strandbesucher, Zivilisten und Fahrzeuge abgegeben worden sein. In einem dramatischen Clip, der im australischen Fernsehen gezeigt wurde, ist zu sehen, wie ein Passant offenbar einen der Schützen zu Boden bringt, entwaffnet und die Waffe auf ihn richtet.
Die Polizei teilte mit, dass die Beamten mehrere verdächtige Gegenstände untersuchen, darunter mehrere improvisierte Sprengsätze, die in einem der Fahrzeuge der Verdächtigen gefunden wurden.
Australiens Premierminister Anthony Albanese erklärte Journalisten in der australischen Hauptstadt Canberra, er sei "erschüttert" über das Massaker.
"Dies ist ein gezielter Angriff auf jüdische Australier am ersten Tag von Chanukka, einem Tag der Freude und des Glaubens. Ein Akt des Bösen, Antisemitismus und Terrorismus, der das Herz unserer Nation getroffen hat", sagte Albanese.
"Aus dieser abscheulichen Tat von Gewalt und Hass wird jedoch ein Moment nationaler Einheit hervorgehen, in dem Australierinnen und Australier aller Hintergründe ihre jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unterstützen werden", fügte er hinzu.
Weltweit äußerten Staats- und Regierungschefs ihr Beileid.
US-Außenminister Marco Rubio schrieb auf X: "Die Vereinigten Staaten verurteilen den Terroranschlag in Australien, der auf eine jüdische Feier abzielte, aufs Schärfste. Antisemitismus hat keinen Platz in dieser Welt."
Der britische Premierminister Keir Starmer erklärte, er werde über den "entsetzlichen Angriff" auf dem Laufenden gehalten. Die Polizei in London kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen zu verschärfen.
In Berlin werden die Sicherheitsvorkehrungen für die Chanukka-Veranstaltung am Brandenburger Tor, die Sonntagabend geplant ist, intensiviert, schreibt die Polizei.