Der inzwischen berüchtigte Waschbär, der nach einem Einbruch in ein Spirituosengeschäft in Virginia betrunken neben der Toilette gefunden wurde, hatte nicht zum ersten Mal zugeschlagen.
Betrunken, bis er ohnmächtig wurde, lag er hilflos neben einer fremden Toilette in einem Spirituosenladen und wurde von einem Tierschutzdienst aufgelesen, der ihn erstmal in eine Ausnüchterungszelle brachte.
Ob ihm das eine Lehre war? Es bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass das das putzige Tier, das Anfang Dezember weltweit Schlagzeilen machte, schon seit Längerem in Geschäfte in der Region Ashland in Hanover County, Virginia einbricht.
Die Beamtin, die den Waschbär in der Toilette auflas, hat aus dem Nähkästchen geplaudert: "Es war es tatsächlich der dritte Einbruch, den das Tier verübte", betonte Tierschutzbeamtin Samantha Martin in dem örtlichen Podcast "Hear In Hanover".
"Er war im Karate-Studio – und einmal ist er auch ins DMV [die Zulassungsstelle für Fahrzeuge in den USA] eingedrungen und hat dort ein paar Snacks gefressen."
An jenem schicksalhaften Morgen hatte sie den Waschbären ins Tierheim gebracht, damit er für ein paar Stunden in einem Hundezwinger im hinteren Bereich seinen Rausch ausschlafen konnte. Martin betonte, wie wichtig es gewesen sei, das Tier von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen fernzuhalten, denn hätte es versehentlich jemanden verletzt, hätte das Tierheim einen Tollwuttest durchführen müssen – und der ist nur möglich, wenn das Tier eingeschläfert wird.
"Zu seiner eigenen Sicherheit war für mich klar: ‚Fasst dieses Tier nicht an. Wir müssen ihn zurück in die Wildnis bringen‘", sagte Martin. "Denn er hat nichts falsch gemacht. Er hatte einfach nur eine gute Zeit!"
Sie betonte, dass sie weiß, dass dieser Waschbär wieder auf Beutezug gehen wird – hofft aber, "dass er es beim nächsten Mal vielleicht besser macht und maßvoll trinkt."
Martin fügte hinzu, dass niemand im Hanover County Animal Protection Shelter gedacht hätte, dass diese Geschichte so weit gehen würde. Es sei wunderbar zu sehen, wie Menschen zusammenkommen und lachen, besonders in stressigen Zeiten.
"Ich denke, die Leute können die menschliche Seite darin sehen – und jeder war schon mal in einer ähnlichen Situation", sagte Martin. "Jeder hat schon mal ein paar Drinks zu viel gehabt, ist vor der Toilette eingeschlafen und hoffte, dass am nächsten Morgen jemand kommt, um zu helfen."
Noch eine gute Nachricht: Das Tierheim hat anlässlich des betrunkenen Waschbärs eine zeitlich begrenzte Merchandise-Aktion initiiert, mit T-Shirts, Kaffeetassen – und sogar Signature-Cocktails wie "Trash Panda Old Fashioned" und "Midnight Masked Gin Fizz".
Die Kampagne endete am Sonntag – es sind über 200.000 Dollar für das Hanover County Animal Protection Shelter eingegangen.