Besonders im Norden Europas können die dunklen Tage sehr lang sein. Doch Experten sagen, dass es Abhilfe gibt gegen saisonale Depressionen.
Jedes Jahr im Winter leiden Schätzungen zufolge Millionen Menschen an saisonalen Depressionen.
In den Ländern Nordeuropas und oberhalb des Polarkreises sind viele lange, dunkle Tage keine Seltenheit. Experten in Norwegen, Schweden und Finnland sagen, dass das geringe Sonnenlicht stark zu saisonalen Depressionen mit Energiemangel, Appetitlosigkeit und Traurigkeit führen kann.
Der in Hamburg geborene Professor Christian Benedict ist Neurowissenschaftler an der Universität Uppsala. Er erklärt: "Licht hat eine unmittelbare Auswirkung auf das Wohlbefinden, es erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn, was ein sehr wichtiger chemischer Botenstoff ist, der immer dafür sorgt, dass man sich gut fühlt, dass man gute Laune hat."
Es ist nicht so, dass es ein Schicksal ist, ein jährliches oder saisonales Schicksal, an dem man nichts ändern kann.
Lichttherapie, soziale Kontakte und Bewegung
Lichttherapiegeräte imitieren die Sonne, um das umgangssprachlich als Glückshormon bezeichnete Serotonin im Gehirn und im Darm zu steigern.
Professor Peter Falkai, Ärztlicher Leiter der Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, rät ab von der Einnahme von Probiotika-Produkten. Im Gespräch mit der Barmer meint er, dass der Besuch im Fitness-Studio besser für das Wohlbefinden sei als Nahrungsergänzungsmittel, deren Wirkung für die Psyche bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen sei.
Experten warnen auch vor sozialer Isolation und fordern die Menschen auf, sich im Winter nicht zurückzuziehen.
Und sie empfehlen regelmäßige Bewegung, um den Winterblues zu bekämpfen. Auch wenn es einigen vielleicht zu kalt dafür sein mag, um bei Minusgraden im Freibad zu schwimmen, wie es viele Menschen in Skandinavien tun.