Esa-Pekka Salonens teuflisch schweres und kosmisches Cellokonzert

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Von Katharina Rabillon
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Esa-Pekka Salonen ist ein dirigierender Komponist. Die Tinte auf seinem jüngsten Meisterwerk ist noch ganz frisch. Herausgekommen ist ein teuflisch schweres und kosmisches Cellokonzert. In seiner Heim

Es ist ein teuflisch schweres und kosmisches Cellokonzert: Die Tinte auf dem jüngsten Meisterwerk des visionären Komponisten und Dirigenten Esa-Pekka Salonen ist noch ganz frisch. Beim Helsinki-Festival steht der Finne höchstpersönlich am Dirigentenpult. Feinfühlig interpretiert wird das fesselnde Werk in der finnischen Nationaloper vom deutsch-französischen Cellisten Nicolas Altstaedt.

Esa-Pekka Salonen ist von den Möglichkeiten des Cellos begeistert: “Das Cello ist ein fantastisches Instrument für einen Komponisten. Es hat eine große Bandbreite von Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten und etwas Menschliches im Klang. Viele haben das Gefühl, dass das Cello zu ihnen spricht.”

Zu seiner Klangsprache sagt er: “Ich verwende Metaphern aus der Natur. Ich habe diese wolkenähnlichen Formationen komponiert. Bildlich gesprochen könnte man sagen, es sind Quellwolken, die am Himmel vorbeiziehen.”

Salonen bringt auch ein elektronisches Element ins Spiel. Indem Cello-Motive aufgenommen und in Schleife wiedergegeben werden, tritt das Cello in einen Dialog mit sich selbst. Nicolas Altstaedt sagt dazu: “Dann hört man diesen ersten Takt, wie man spielt und denkt so: Oh bin das wirklich ich? Dadurch, dass es im Loop ist und dadurch, dass man damit spielt und durch dieses Echo inspiriert wird, dadurch wird das eigentlich etwas sehr Lebendiges.”

Esa-Pekka Salonen lässt sich von der Interpretation der Musiker inspirieren: “Wenn ich mein Werk höre, dann lerne ich immer wieder Neues dazu. Ich höre verschiedene Abstufungen, unterschiedliche Erzähl- und Gestaltungsweisen, die ich so nicht im Kopf hatte, aber die mich beflügeln.”

In seinem jüngsten Meisterwerk geht Salonen an die Grenze des Möglichen für einen Cellisten. Nicolas Altstaedt ist von der Zusammenarbeit begeistert: “Das Großartige in seinem Musikertum besteht darin, dass er einem das Vertrauen schenkt und dass er einem Freiheiten gewährt. Es ist eine einzigartige und privilegierte Situation, mit einem Komponisten selbst an seinem Werk zu arbeiten.”

Komponieren hat einen hohen Stellenwert in Esa-Pekka Salonens Leben:
“Komponieren spielt für mein inneres Gleichgewicht eine große Rolle. Es vergeht nicht eine Stunde, in der ich nicht an etwas denke, das mit dem Komponieren zu tun hat. Selbst wenn ich dirigiere. Ich denke dann: Ach, diese Lösung ist fantastisch, das muss ich mir merken oder diese Kombination von Instrumenten ist fabelhaft. Schreib dir das auf. Für mich stellt dieser kompositorische Geist, der immer wach ist, sicher, dass ich immer neue Dinge lerne.”

Das Helsinki-Festival geht noch bis zum 3. September.
www.helsinginjuhlaviikot.fi

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