Insta-Queen Violetta: „La Traviata“ 2.0 elektrisiert Paris

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Von Katharina Rabillon
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Eine gewagte Inszenierung von Regisseur Simon Stone in der Opéra Garnier in Paris: Die tragische Heldin Violetta aus Giuseppe Verdis "La Traviata" wird zum Social-Media-Star.

Giuseppe Verdis Oper "La Traviata" kehrt mit einer neuen Inszenierung ins Pariser Palais Garnier zurück - und mit ihr eine Violetta für das 21. Jahrhundert. Die tragische Heldin ist Influencerin, Social-Media-Star und Trendsetterin. Pretty Yende, die südafrikanische Sopranistin, gibt ein berückend schönes Debüt in dieser herausfordernden Titelpartie. Der französische Tenor Benjamin Bernheim ist grandios als ihr unglücklicher Liebhaber.

Verdis Oper spielt in Paris und erzählt die Lebensgeschichte von Marie Duplessis, einer der bekanntesten und gebildetsten Pariser Kurtisanen im 19. Jahrhundert.

"Sie war eine moderne Frau, die nach ihren eigenen Regeln lebte", so Yende. "Sie brachte ihre Weiblichkeit zum Ausdruck und kämpfte für ihren Lebensstil, auch wenn die Gesellschaft das für unmoralisch hielt."

Pretty Yende kann Violettas emotionale Reise, ihr tragisches Schicksal gut nachempfinden:

"Ich habe in meinem eigenen Leben, Dinge erlebt, die so schwer waren. Diese Momente geben mir einen Einblick in das Drama, das sie durchlebt hat und auch die Opfer, die sie erbracht hat.

Regisseur Simon Stone verpasst der Oper, die 1853 uraufgeführt wurde, allerdings einen ganz neuen Anstrich. Sie spielt in der Gegenwart, im digitalen Zeitalter.

"Es geht um die sozialen Netzwerke, die Welt des Internets und den Wunsch von Millionen von Menschen jemandem in den sozialen Medien zu folgen, selbst gemocht zu werden, Beachtung zu finden und zu zeigen, dass man einer bestimmten Person folgt", sagt Bernheim.

Gleichzeitig zeigt sich der Tenor bewegt, auf einer der renommiertesten Opernbühnen stehen zu können:

"Im Palais Garnier zu singen ist magisch - ein bisschen wie im Märchen. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie viel Musik in diesen Mauern seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten nachhallt."

"La Traviata" ist bis zum 16. Oktober dort zu sehen.

Journalist • Katharina Rabillon

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