"Sorry we missed you" heißt der neue Film von Regisseur Ken Loach. Der Brite war jetzt beim Lumière-Festival in Lyon zu Gast. Wir haben mit ihm gesprochen.
Hartes Leben in Newcastle
"Sorry we missed you", so der Titel des neuen Streifens von Regisseur Ken Loach. Es geht um Ricky, Abby und ihre beiden Kinder. Sie wohnen in Newcastle, haben Schulden und keine Jobs, die genug Geld einbringen. Das alles scheint sich zu ändern, als sich Ricky die Chance bietet, als selbständiger Lieferdienstfahrer zu arbeiten. Doch die Situation wird nicht besser, im Gegenteil.
Regisseur Loach besuchte vergangene Woche das Lumière-Festival in Lyon. Er stellte den neuen Film vor und gab Meisterkurse sowie Interviews.
"Im kommerziellen Kino geht es um etwas anderes, aber eine der schönen Traditionen des Kinos ist da Reflektieren über das Leben, das wir kennen. Man muss optimistisch sein. Die Menschen haben gute Instinkte. Sie wollen gut leben. Sie wollen in Würde leben. Sie wollen nicht in Ungleichheit leben. Menschen machen einem immer Mut."
"Johnsons Brexit-Deal ist nicht im Interesse der normalen Menschen"
Abseits des Kinos treibt eines den Filmemacher derzeit besonders um: der Brexit.
"Eines wissen wir: Wenn Boris Johnson ein Abkommen abschließt, dann wird es nicht im Interesse der ganz normalen Menschen sein. Es wird im Interesse der Wirtschaft sein. Es wird also nicht darum gehen, was die Menschen brauchen: Arbeitsplatzsicherheit, anständige Gehälter, gute öffentliche Dienste. Darum wird es nicht gehen, es wird ein Abkommen sein, das den Großunternehmen hilft."
"Sorry we missed you" hatte bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere und kommt in diesem Herbst in Europa in die Kinos.