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Genialer Autor? "Guerre" von Antisemit Louis-Ferdinand Céline nach fast 100 Jahren veröffentlicht

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Von su mit AFP
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Er gilt als einer der umstrittensten Schriftsteller der französischen Sprache im 20. Jahrhundert: Louis-Ferdinand Céline. Jetzt veröffentlicht der Verlag Gallimard "Guerre" - "Krieg", ein bislang unbekanntes Werk des Antisemiten und NS-Sympathisanten.

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Er gilt als einer der umstrittensten Schriftsteller der französischen Sprache im 20. Jahrhundert: Louis-Ferdinand Céline, radikaler Spracherneuerer und antisemitisches Enfant Terrible.

"Es ist ein Ereignis in der Literaturwelt: Die Veröffentlichung von "Guerre", einem unveröffentlichten Roman von Céline, der während seiner überstürzten Flucht aus Paris bei der Befreiung verlorenging. Die Gelegenheit, in das Leben dieses widersprüchlichen Autors zurückzukehren."

Jetzt veröffentlicht der Verlag Gallimard "Guerre" - "Krieg", ein bislang unbekanntes Werk des Antisemiten und NS-Sympathisanten, vermutlich geschrieben im Jahr 1934. Er verarbeitet darin seine traumatischen Erfahrungen im 1. Weltkrieg.

Der Verlag stellt gleichzeitig einen Teil von 6.000 Notiz-Blättern aus (Galerie Gallimard, Paris, "Céline, les manuscrits retrouvés" bis 16. Juli 2022), die im vergangenen Sommer nach dem Tod von Célines Witwe Lucette auf mysteriöse Weise wieder aufgetaucht waren.

Sie waren aus Célines Wohnung entwendet worden, nachdem der Kollaborateur gegen Kriegsende (Juni 1944) überstürzt nach Deutschland geflohen war.

Pascal Fouché, Historiker:

„Diese Ausstellung zeigt einen Teil der Fundstücke, besonders die bisher unveröffentlichten Manuskripte, die Gallimard herausbringt. Etwas so Bedeutendes ist noch nie vorgekommen. Vor ein paar Jahren tauchten mal 75 Seiten von Marcel Proust auf. Jetzt geht es um ein paar tausend Seiten von Céline".

Der Autor von „Reise ans Ende der Nacht“ wird einerseits für seinen außergewöhnlichen Stil bewundert und auf der anderen Seite für seinen Antisemitismus kritisiert, den er auch nach dem Krieg nicht zurücknahm.

Pascal Fouché, Historiker:

„Man spürt, dass es sehr schnell geschrieben ist, mit hastiger Feder, er lässt Lücken, es gibt Wiederholungen, es gibt ungeschickte Passagen, die er beim Gegenlesen unbedingt korrigiert hätte. Es gibt wenige oder keine Satzzeichen. Es gibt keine Absätze und man spürt dass es geschrieben ist … weil da was rauswollte. Normalerweise geht's doch so: Der erste Entwurf wird gemacht, um die Geschichte zu erzählen. Anschließend verfeinern wir das Ganze und machen es druckreif."

Weitere Texte und Manuskripte sollen bald bei Gallimard herauskommen, für einen besseren Zugang zu den vielen Schichten dieses so umstrittenen Autors.

su mit AFP

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