Ärger um Brexit im Weltraum

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Von Stefan Grobe
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Die EU-Kommission möchte Großbritannien vom Projekt Galileo ausschließen, obwohl das Land eine „bedingungslose" Sicherheitszusammenarbeit nach dem Brexit anbietet.

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Brexit im Weltraum. Die EU-Kommission will Großbritannien nach seinem EU-Austritt vom Navigationssystem Galileo weitgehend ausschließen.

Und zwar aus Sicherheitsgründen.

"Die Kommission macht nur das, was jeder vorsichtige Programm-Manager tun würde", meint dazu Peter Selding, Redakteur beim Fachmagazin SpaceIntelReport.

Konkret geht es um den sogenannten öffentlich regulierten Dienst.

Hierbei werden die Navigationsdaten der Galileo-Satelliten staatlichen Stellen wie der Polizei, dem Zoll aber auch dem Militär zu Verfügung gestellt.

Im Unterschied zu den normalen Diensten sind sie verschlüsselt und besonders vor Störversuchen geschützt.

Die Briten sind sauer, denn mit dem Zugang zu Galileo sind Milliardenaufträge für die heimische Industrie verbunden.

Der britische Verteidigungsminister erklärte, er hoffe die EU-Kommission werde sich eines besseren besinnen und nicht so etwas Wichtiges zum Spielball der Politik machen wie die europäische Verteidigung und Sicherheit.

Unterdessen beschwichtigte ein Kommissionssprecher in Brüssel, über die Zukunft von Galileo werde noch verhandelt, auch über den Umgang mit Drittstaaten.

Alles andere sei Spekulation.

Experten glauben indes, am Ende würden enge Sicherheitsbeziehungen den Ausschlag geben.

Am Ende dürften Länder wie die USA und Norwegen und auch Großbritannien Zugang zum öffentlich regulierten Dienst haben.

Doch das ist nicht sicher. London dürfte mehr als einen Satelliten brauchen, um aus diesem poliitisch verminten Gelände herauszukommen.

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