Deutsche Familienministerin Giffey verzichtet auf Doktortitel

Giffey vor dem wöchentlichen Kabinettstreffen in Berlin, 8.7.2020
Giffey vor dem wöchentlichen Kabinettstreffen in Berlin, 8.7.2020 Copyright Michael Sohn/AP
Von Euronews mit dpa
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Die deutsche Familienministerin Franziska Giffey verzichtet nach Plagiatsvorwürfen auf ihren Doktortitel.

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Die deutsche Familienministerin Franziska Giffey wird zukünftig auf ihren Doktortitel verzichten. Ein entsprechendes Schreiben hatte sie an diesem Freitag an den Präsidenten der FU Berlin adressiert. Ihren Ministerposten wird sie aber weiterhin ausüben. Das hatte zuerst die Berliner Morgenpost berichtet, die sich auf das Schreiben Giffeys stützt.

"Schaden vorbeugen"

In dem Brief heißt es "Um weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei abzuwenden, erkläre ich, den mir am 16. Februar 2010 von der Freien Universität Berlin mit der Gesamtnote "magna cum laude“ verliehenen Titel Dr. rer. pol. ab sofort und auch zukünftig nicht mehr zu führen." Giffey war vorgeworfen worden, Teile ihrer Doktorarbeit kopiert zu haben.

Dass die SPD-Politikerin auf ihren Titel verzichtet, hat die stellvertretende Vorsitzende des Berliner Landesverbandes bestätigt.

Auseinandersetzung um Doktorarbeit schwelt schon seit Monaten

Der Streit um die Doktorarbeit der Familienministerin zieht sich seit Monaten hin. Er war auch ausschlaggebend dafür, dass die SPD-Politikerin nicht für die Parteispitze kandidierte.

Zuletzt hatte die FU Berlin Giffey mitgeteilt, dass man die Entscheidung einer Rüge im Zusammenhang mit dem Prüfverfahren zur Doktorarbeit revidiere und man den Sachverhalt neu prüfen müsse. Die Rüge war zuvor wegen unsauberem wissenschaftlichem Arbeiten erteilt worden, allerdings hatte das nicht zur Aberkennung des Doktortitels geführt. Giffey hatte sich zuvor verteidigt, ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst zu haben.

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