Bauxit, Lithium, seltene Erden - Brüssel will nicht in eine Rohstofffalle tappen

Die EU will nicht in eine Rohstofffalle tappen
Die EU will nicht in eine Rohstofffalle tappen Copyright AP Photo
Von Stefan GrobeGregoire Lory
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Bauxit, Lithium, Wolfram, seltene Erden - diese Namen stehen für den neuen industriellen und technologischen Wettlauf. Diese Mineralien sind unverzichtbar, denn sie sind das Gold der Klimawende. Leut EU-Kommission wird sich die Nachfrage nach ihnen bis 2030 verdoppeln.

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Bauxit, Lithium, Wolfram, seltene Erden - diese Namen stehen für den neuen industriellen und technologischen Wettlauf. Diese Mineralien sind unverzichtbar, denn sie sind das Gold der Klimawende. Sie werden für elektrische Batterien, elektronische Chips oder Windkraftanlagen benötigt.

Laut der Europäischen Kommission wird sich die Nachfrage nach diesen kritischen Rohstoffen bis 2030 verdoppeln. Aber der Markt ist stark konzentriert, wobei er scheinbar von einem Land dominiert wird: China.

Von den heute 30 kritischen Rohstoffen stammten zehn größtenteils aus China, erklärt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Volksrepublik kontrolliere im Grunde die globale Verarbeitungsindustrie. Fast 90 Prozent der seltenen Erden und 60 Prozent des Lithiums würden in China verarbeitet. Europa müsse vermeiden, in eine ähnliche Falle der Abhängigkeit zu fallen wie bei Öl und Gas.

Allerdings ist die EU den wenigen Erzeugerländern nicht ausgeliefert. Sie hat das Potenzial, ihre Abhängigkeit zu verringern. Abbaustätten wurden in Schweden, Finnland und Portugal identifiziert. Aber es gibt viele Hindernisse für die Nutzung dieser Vorkommen.

Südschweden etwa verfüge über die größte Lagerstätte von seltenen Erden in Europa, sagt Tobias Gehrke vom Brüsseler Egmont-Institut. Investoren versuchten seit über zehn Jahren, dort zu fördern, aber Umweltbedenken und lokaler Widerstand hätten dieses Projekt bislang unmöglich gemacht .

Die Entwicklung eines solchen Industriesektors wird viele Jahre dauern. Außerdem reicht es nicht aus, die Rohstoffe zu haben, um die europäische Abhängigkeit zu verringern.

Es habe keine Sinn, wenn Europa nur abbaue und dann nach China verschiffe. Vielmehr müsse sich auf die gesamte Wertschöpfungskette konzentriert werden, vom Abbau über die Verarbeitung bis hin zur Entwicklung von etwa Magneten oder anderen technologischen Teilen.

Die Europäische Kommission schlägt vor, die innereuropäischen Ressourcen durch Gewinnung, aber auch durch Recycling aufzuwerten.

Beispielsweise recycelt die EU kaum ein Prozent der seltenen Erden. Die Kommission wird voraussichtlich in den kommenden Monaten einen Gesetzesvorschlag zu kritischen Rohstoffen vorlegen.

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