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Notstand ausgerufen: Putin braucht mehr Soldaten gegen ukrainischen Vormarsch

Schäden in Sudscha, in der Region Kursk nach dem ukrainischen Vormarsch; veröffentlichte der Gouverneur von Kursk Alexej Smirnow
Schäden in Sudscha, in der Region Kursk nach dem ukrainischen Vormarsch; veröffentlichte der Gouverneur von Kursk Alexej Smirnow Copyright AP/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel
Copyright AP/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel
Von Oleksandra VakulinaEuronews mit AP
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Es ist der vierte Tag des ukrainischen Einmarsches auf russischem Gebiet in der Region Kursk. Geolokalisierungsdaten und russischen Quellen zufolge sollen die ukrainischen Streitkräfte schon 35 Kilometer in russisches Gebiet vorgedrungen sein. Russische Dörfer wurden evakuiert.

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Moskau ruft den Notstand auf "förderaler Ebene" für die Region Kursk aus, damit mehr Verstärkung in die Region geschickt werden kann. Das geschieht vier Tage, nachdem ukrainische Truppen in das russische Staatsgebiet eingedrungen sind - dem größten ukrainischen Angriff auf russisches Gebiet seit Beginn des russischen, flächendeckenden Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Über den ukrainischen Überraschungsangriff sind nur wenige verlässliche Informationen bekannt. Die strategischen Ziele sind bisher unklar. Ukrainische Beamte haben sich geweigert, den Einmarsch, der etwa 500 km südwestlich von Moskau stattfindet, konkret zu kommentieren.

Ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Myhailo Podoljak, sagte jedoch am Donnerstag, dass die Angriffe in der Grenzregion Russland dazu veranlassen werden, "zu erkennen, dass der Krieg langsam in das russische Hoheitsgebiet hineinkriecht".

Podoljak vertrat auch die Ansicht, dass die Operation Kiews Position bei Verhandlungen mit Moskau stärken werde.

Russland muss Dörfer in Grenznähe evakuieren

Der amtierende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, erklärte auf Telegram, dass "die operative Situation in der Region Kursk schwierig bleibt". Soziale Dienste und zivilgesellschaftliche Vereinigungen helfen den Menschen, die wegen der Kämpfe aus ihren Häusern fliehen mussten.

Russland ruft den föderalen Notstand aus, wenn es mehr als 500 Opfer gibt oder der Schaden 500 Millionen Rubel (5,4 Mio. Euro) übersteigt. Die jüngste von Russland angegebene Zahl für Evakuierungen aus Kursk war 3.000.

Der russische Präsident Putin in einer Videokonferenz mit dem Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow.
Der russische Präsident Putin in einer Videokonferenz mit dem Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow.Gavriil Grigorov/Sputnik

Der Angriff erfolgte zu einem Zeitpunkt, zu dem die ukrainische Armee heftige russische Vorstöße gegen die Frontlinie in der Ostukraine, insbesondere in der Region Donezk, abwehren muss. Der russische Präsident Wladimir Putin hat deutlich gemacht, dass er die Teile von Donezk einnehmen will, die nicht bereits von den Kreml-Kräften besetzt sind. Am Freitag traf eine russische Rakete einen Supermarkt in Kostjantyniwka im Gebiet Donezk, mindestens elf Menschen wurden getätet und 37 weitere verletzt.

Ukrainische Streitkräfte schon 35 Kilometer auf russischem Staatsgebiet vorgedrungen

Nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW), eines in Washington ansässigen Thinktanks, sind die ukrainischen Streitkräfte weiter in die Region Kursk vorgedrungen, vermutlich bis zu 35 Kilometer hinter die Grenze.

"Das Fehlen einer zusammenhängenden russischen Reaktion auf den ukrainischen Einmarsch in Kursk ... und das gemeldete Tempo des ukrainischen Vormarsches deuten darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage waren, eine operative Überraschung zu erzielen", erklärte das ISW am späten Donnerstag.

In einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums vom Freitag hieß es lediglich, dass das Militär "den Invasionsversuch weiterhin abwehrt" und mit Luftangriffen, Artillerie und Bodentruppen antwortet.

Die Ukraine beschießt weiterhin Gebiete hinter der Front mit Langstreckendrohnen und nimmt militärische Einrichtungen, Ölraffinerien und andere Infrastrukturen ins Visier.

Ukrainische Drohnen griffen in der Nacht zum Donnerstag die russische Region Lipezk an, die etwa 300 km von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, wie die Behörden mitteilten. Das regionale Katastrophenschutzministerium in Lipezk teilte mit, dass auf einem Militärflugplatz, auf dem Kampfflugzeuge, darunter MiG-29 und Su-34, stationiert sind, ein Feuer ausgebrochen sei.

Der Gouverneur von Lipezk, Igor Artamonow, sagte, dass eine nicht näher bezeichnete elektrische Infrastruktur beschädigt wurde und neun Menschen bei dem Angriff verletzt wurden. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht 75 ukrainische Drohnen abgeschossen, davon 19 über Lipezk.

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