Die Pressekonferenz mit Keith Kellogg und dem ukrainischen Präsidenten wurde am Donnerstag in Kyjiw abgesagt.Trump hatte Selenskyj zuvor als "Diktator" bezeichnet.
Eine Pressekonferenz mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine Keith Kellogg und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde am Donnerstag auf Wunsch der US-Delegation abgesagt.
Zuvor lieferten sich Trump und Selenskyj einen verbalen Schlagabtausch. Trump nannte Selenskyj einen "Diktator", was weitere Zweifel an der künftigen Unterstützung Washingtons für die Ukraine aufkommen ließ.
"Ich liebe die Ukraine, aber Selenskyj hat schreckliche Arbeit geleistet. Sein Land ist zerrüttet, und Millionen sind unnötigerweise gestorben", so Trump in einem Beitrag auf Truth Social am Mittwoch.
"Selenskyj sollte besser schnell handeln, oder er wird kein Land mehr haben", fügte er hinzu. Zuvor hatte der ukrainische Präsident erklärt, dass Trump in Russlands "Desinformationsraum" lebe.
Trump behauptete, dass Selenskyjs Rolle als Präsident aufgrund fehlender Wahlen in der Ukraine illegitim sei.
In der Ukraine sollten im März oder April 2024 Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, die die erste fünfjährige Amtszeit Selenskyj abschließen sollten. Die Abstimmung wurde verschoben, da die Verfassung des Landes keine Wahlen während des Kriegszustandes zulässt, der am 24. Februar 2022 ausgerufen wurde.
Der Kreml versuchte wiederholt, die Verzögerung zu nutzen, um Selenskyj als "illegitim" darzustellen.
In seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag erklärte der ukrainische Präsident, dass er offen für eine Diskussion über Wahlen in der Ukraine sei, aber seine Landsleute dies nicht wollten. Die Aufhebung des Kriegsrechts könnte die Verteidigung des Landes schwächen.
"Ich konzentriere mich auf das Überleben unseres Landes. Das habe ich während meiner gesamten Amtszeit getan", so Selenskyj.
Unterdessen verteidigten mehrere führende europäische Politiker, darunter der britische Premierminister Keir Starmer und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, Selenskyj und erklärten, dass er demokratisch gewählt worden ist.
Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron, der ebenfalls seine Unterstützung für die Führung in Kyjiw bekundete, werden voraussichtlich Anfang nächster Woche ins Weiße Haus reisen, um über den Krieg Russlands in der Ukraine zu sprechen.