EU-Gesundheitsdatenraum: Wie wird die Datensicherheit gewährleistet?

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Von Claudio Rosmino
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Paris ist Vorreiter im Gesundheitsdaten-Management. Ein Experte erklärt die Abläufe.

Der Europäische Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space, kurz EHDS) ist eine Initiative der EU. Ziel ist es, die nationalen Gesundheitssysteme durch den sicheren und effizienten Austausch von Gesundheitsdaten stärker miteinander zu verknüpfen. Das gesamte Datensystem ist transparent, schützt gemäß Artikel 20 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Daten der BürgerInnen umfassend und verbessert die Übertragbarkeit ihrer Gesundheitsdaten.

Die Schaffung eines europäischen Datenraums – auch im Gesundheitssektor – ist eine der Prioritäten der Kommission für 2019–2025. Ein europäischer Gesundheitsdatenraum sorgt für einen effizienten Austausch und direkten Zugriff auf unterschiedliche Gesundheitsdaten (elektronische Patientenakten, Genomikdaten, Daten aus Patientenregistern usw.) – und zwar nicht nur in der Gesundheitsversorgung selbst (Primärnutzung), sondern auch in der Gesundheitsforschung und der Gesundheitspolitik (Sekundärnutzung).

Die Kommission arbeitet mit den Mitgliedstaaten an der Einrichtung und Entwicklung des europäischen Gesundheitsdatenraums. Eine neue „Gemeinsame Aktion für den europäischen Gesundheitsdatenraum“ soll die Mitgliedstaaten und die Kommission beim Austausch von Gesundheitsdaten für die öffentliche Gesundheit, Behandlung, Forschung und Innovation in Europa unterstützen.

Der europäische Gesundheitsdatenraum stützt sich auf drei Säulen: starkes Datenverwaltungssystem und Regeln für den Datenaustausch, Datenqualität sowie eine starke Infrastruktur und Interoperabilität.

Paris ist einer der Vorreiter im Gesundheitsdaten-Management:

_"Wenn wir über Gesundheitsdaten sprechen, geht es auch um Sicherheit, weil es sich um sensible Daten handelt. Sind Daten in einem Computer gespeichert, werden sie digitalisiert, gibt es Risiken. Ein Nullrisiko gibt es nicht._Die einzige Antwort darauf ist eine wirksame Regelung, die einen reibungslosen Datenzugang ermöglicht und extrem sicher ist", erklärt Emmanuel Bacry, wissenschaftlicher Direktor des Pariser Health Data Hub

Wie funktioniert der Health Data Hub also in der Praxis?

"Es sind mehrere Systeme im Einsatz", erklärt Bacry. "An keiner Stelle der Datenpipeline des Health Data Hub kann man auf identifizierbare Daten zugreifen."

Die Daten sind verschlüsselt. Außerdem sagt er: _"Auf der von uns entwickelten Plattform, bei der die Maschinen in Frankreich stehen, um europäische Standards zu erfüllen - sind die Daten verschlüsselt. Sie sind mit verschlüsselten Passwörtern im Internet vergleichbar. Es ist das Gleiche, aber mit einem extrem hohen Verschlüsselungsgrad. _

_Wir öffnen sichere 'Blasen' für jedes Forschungsprojekt, das auf unserer Plattform läuft. Diese Blasen sind völlig voneinander abgeschottet, völlig unabhängig, die Forscher haben nur Zugang zu den anonymen Daten, die sie benötigen. Es gibt keine Möglichkeit, die Daten außerhalb dieser Blasen zu bearbeiten. Der Versuch, Personen zu identifizieren, ist strafrechtlich verboten." _

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