Google-Gründer ziehen sich zurück

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Von Euronews mit dpa
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Jetzt kommt der Führungswechsel an der Google-Spitze.

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Beim Internet-Giganten Google bricht eine neue Zeit an.

Nach dem Rückzug der beiden Gründer aus dem Tagesgeschäft übernimmt Google-Chef Sundar Pichai nun auch die Führung beim Mutterkonzern Alphabet.

Larry Page und Sergey Brin, die Google vor mehr als 20 Jahren gegründet hatten, behalten aber Sitze im Verwaltungsrat, der dem Vorstand übergeordnet ist. Sie haben zudem auf Dauer starken Einfluss durch besondere Aktien, die ihnen Stimmrechte sichern.

Page war zuletzt Alphabet-Chef, Brin hielt im Management einen Posten als «President» mit einem nicht näher beschriebenen Aufgabenbereich.

Branchenbeobachter spekulierten bereits seit einiger Zeit über die Zukunft von Page: Der 46-jährige ließ sich kaum in der Öffentlichkeit blicken. Er überließ dem 47-j¨¨ahrigen Pichai u.a. die Telefonkonferenzen mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen.

«Wir waren nie welche, die sich an Management-Positionen klammern, wenn wir denken, dass es einen besseren Weg gibt, das Unternehmen zu leiten», verkündeten Page und Brin in einem gemeinsamen Eintrag im Firmen-Blog.

Alphabet war 2015 als Mutterkonzern über Google gesetzt worden. Die Idee war, diverse neue Bereiche als eigenständige Schwesterfirmen neben Google zu führen. Page wechselte damals von der Google-Spitze in den Chefposten bei Alphabet. Pichai übernahm die Führung bei Google. Diesen Job wird er behalten.

Zu Alphabet gehören die Roboterauto-Firma Waymo und der Lieferdrohnen-Entwickler Wing. Die Einnahmen kommen allerdings nach wie vor fast ausschließlich aus dem Werbegeschäft von Google. Die anderen Alphabet-Firmen mit ihren neuen Technologien erzeugen hohe Kosten bei überschaubaren Umsätzen. Die Stärke des Google-Geschäfts ließ aber die Aktie in diesem Jahr bisher um rund ein Viertel zulegen.

Der Konzern steht jedoch - genauso wie andere amerikanische Tech-Schwergewichte unter verstärktem politischen Druck. Inzwischen nehmen auch die lange wohlwollenden US-Wettbewerbshüter Google ins Visier. In Europa verhängte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bereits Strafen von mehr als acht Milliarden Euro gegen Google. Der Internet-Konzern steckte sie locker weg.

Page war in der Anfangszeit Chef von Google, räumte dann den Platz für den erfahrenen Software-Manager Eric Schmidt und kehrte 2011 wieder an die Google-Spitze zurück. Die Alphabet-Mitteilung machte nun deutlich, dass die beiden Gründer keine Ambitionen haben, irgendwann noch einmal ins Management zurückzukommen.

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