Erstmals ist eine reine Frauenbesatzung an Bord. Neben Perry mit dabei: Moderatorin Gayle King und Lauren Sánchez, die Verlobte von Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Der Flug dauerte nur elf Minuten. Doch überglücklich sind alle sechs Frauen nach ihrer Rückkehr auf die Erde: Popstar Katy Perry, CBS-Moderatorin Gayle King, die Wissenschaftlerinnen Aisha Bowe und Amanda Nguyen, Filmproduzentin Kerianne Flynn und die Verlobte von Blue-Origin-Gründer Jeff Bezos Lauren Sánchez.
Es war der elfte Flug einer Blue-Origin Rakete ins All seit 2021 und der erste mit einer rein weiblichen Crew. Ein paar Minuten Schwerelosigkeit in 105 Kilometern Höhe. Start der vollautomatischen Rakete war in der Wüste von Texas.
Boomender Weltraumtourismus
Blue Origin, gegründet von Amazon-Gründer Jeff Bezos, fliegt seit 2021 wohlhabende Touristen und Prominente an den Rand des Orbits. Dabei überquert die Raumkapsel die Kármán-Linie – die international anerkannte Grenze zum Weltraum, 100 Kilometer über dem Meeresspiegel.
Erstmals seit 1963 starteten diesmal nur Frauen ins All. Damals flog die sowjetische Kosmonautin Walentina Tereschkowa allein und war damit die erste Frau im Weltraum. Tereschkowa verbrachte drei Tage im All.
Sánchez sagte, sie habe für den Start bewusst Frauen ausgewählt. Sie sollen andere Frauen zu großen Träumen inspirieren. Sie habe sogar spezielle Fluganzüge in Auftrag gegeben.
"Es ist ein wichtiger Moment für die Zukunft der kommerziellen Raumfahrt, für die Menschheit und für Frauen im Allgemeinen", sagte Katy Perry im Vorfeld des Fluges.
Perry nicht der erste Promi im All
Als sich die Frauen nach einigen Minuten der Schwerelosigkeit wieder anschnallten, sang Perry offenbar ein paar Zeilen des Liedes "What a Wonderful World". Als sie nach der Landung Ausstieg knieten Perry und Gayle King nieder und küssten den Boden. "Oh mein Gott, das war unglaublich", sagte King, die selbst Angst vorm Fliegen hat.
Auch bei den vorherigen Flügen der "New Shepard-Rakete" waren prominente Gäste an Bord. "Star Trek"-Schauspieler William Shatner flog 2021 im Alter von 90 Jahren mit Blue Origin ins All, kurz nach Bezos' Einweihungsflug. Ihm folgten der ehemalige Football-Spieler der New York Giants und TV-Moderator Michael Strahan, sowie Laura Shepard Churchley, die älteste Tochter des Mercury-Astronauten Alan Shepard, nach dem die Rakete benannt ist.
Die meisten der nun 58 Passagiere von Blue Origin waren Geschäftsleute oder Wissenschaftler, TV-Moderatoren oder YouTuber. Die Ticketpreise werden nicht bekannt gegeben. Sie sollen aber bei mehreren hundert Tausend Dollar liegen.
Auch Musk bietet Weltraumflüge an
Auch das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk bietet mehrtägige Flüge an Privatkunden an. Der erste private Passagier von SpaceX, der milliardenschwere Technologieunternehmer Jared Isaacman, ist bereits zweimal ins All geflogen und hat den ersten privaten Weltraumspaziergang durchgeführt. Geht es nah US-Präsident Donald Trump soll er der nächste NASA-Direktor werden.
Vor kurzem ist der in China geborene Bitcoin-Investor Chun Wang vom ersten Raumflug zurückgekehrt, der Menschen über den Nord- und Südpol brachte. Wang übernahm die gesamte SpaceX-Rechnung auch für die drei Polarforscher, die mitgeflogen sind. "In dieser aufregenden neuen Ära der kommerziellen Raumfahrt ist der Traum, Astronaut zu werden, nicht mehr auf einige wenige beschränkt", sagte Wang letzte Woche via X.