Jeff Bezos: Einmal Weltall und zurück in sieben Minuten

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Von su mit dpa
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Jeff Bezos hebt an Bord von "New Shepard" ins Weltall ab

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„Oh, wow, wow, wow“, jubelte Amazon-Gründer Jeff Bezos. Wenige Minuten zuvor (Dienstag, 20. Juli, 15.12 Uhr deutscher Zeit) hatte ihn die Trägerrakete "New Shepard" seines Unternehmens Blue Origin von der texanischen Wüste aus in den Weltraum katapultiert – mit drei weiteren Astronauten.

Sieben Minuten nach dem Start landete die Rakete wieder in Texas, da hatte das Team aus Bezos, seinem Bruder Mark, der 82 Jahre alten früheren US-Pilotin Wally Funk und dem 18-Jährigen Oliver Daemen, dessen Vater ihm den Flug geschenkt hat, in bis zu gut 100 Kilometern Höhe über der Erde vier Minuten Schwerelosigkeit genossen.

ZWEITER IM MILLIARDÄRS-RENNEN

Nur rund zehn Tage zuvor hatte Richard Branson mit der «VSS Unity» seiner Firma Virgin Galactic einen Kurztrip in seinem eigenen Raumschiff unternommen. Dabei geht es – auch – um viel Geld. Die Milliardäre erhoffen sich neben der Erfüllung eigener Träume auch einen Einstieg in das Geschäft mit dem Weltraumtourismus. Auch Blue Origin will Regierungsaufträge bekommen und so SpaceX von Elon Musk Konkurrenz machen. Tesla-Leiter Musk war zwar noch nicht im All, konnte in den vergangenen 14 Jahren aber 52 Aufträge von der Weltraumbehörde Nasa und vom US-Verteidigungsministerium für sich gewinnen, im Wert von insgesamt 2,8 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro).

„Der beste Tag aller Zeiten“, sagte Bezos – geschätztes Vermögen 204 Milliarden Dollar (173 Milliarden Euro) – nach der Landung. Danach ließ er sich im Champagnerbad feiern.

KRITIKPUNKT UMWELT

Die Wachstumsaussichten für die Branche sind verlockend: Schätzungen von Morgan Stanley zufolge soll sich das Geschäft mit dem Weltraum bis 2040 verdreifachen, auf über eine Billion Dollar – vorausgesetzt, es gibt keine Rückschläge bei den technologischen Entwicklungen. Mondlandungen könnten dann zur Routine werden, genauso wie Weltraumtourismus und „Asteroid Mining“, bei dem in Asteroiden vorhandene Rohstoffe abgebaut werden.

Haupt-Kritikpunkt am Milliardärsrennen ins All - neben den Milliardenkosten: CO2-mäßig soll ein Raketenflug ins All 400 bis 600 Transatlantikflügen entsprechen.

su mit dpa

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